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Mutter Teresa - Gutes tun
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Mutter Teresa - Gutes tun

Uwe Groß
Ein Beitrag von Uwe Groß, Katholischer Diakon, Pfarrei St. Peter und Paul, Wiesbaden
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„Das Gute, das du tust, wird morgen vergessen sein, tue trotzdem Gutes.“ Dieser Satz stammt von Mutter Teresa, einer heiligen Frau in der katholischen Kirche. Sie hat sich im 20. Jahrhundert in den Slums von Kalkutta um diejenigen Menschen gekümmert hat, die krank, obdachlos oder verwaist auf den Straßen der indischen Metropole gelebt haben. Sie hat dafür 1979 den Friedensnobelpreis bekommen. Sie ist meine Lieblingsheilige, weil sie für mich ein Beispiel dafür ist, wie ich als Christ leben kann.

Keinen Dank erwarten

„Das Gute, das du tust, wird morgen vergessen sein, tue trotzdem Gutes.“ Mutter Teresa hatte eine gute Menschenkenntnis. Sie hat auch gesagt: „Wenn du Gutes tust werden dir die Leute egoistische Motive und Hintergedanken vorwerfen, tue trotzdem Gutes“. Aus ihren Sätzen spricht für mich die Aufforderung, mein Handeln nicht von der Dankbarkeit eines anderen Menschen abhängig zu machen. Ich weiß noch, wie ich mich als Jugendlicher darüber aufgeregt habe, wenn meine Eltern von mir Dankbarkeit für das erwartet haben, was sie mir im Leben geboten haben: ein gutes Zuhause, eine gute Schulbildung, das Erlernen eines Instrumentes oder ein Studium. Ich fand das damals eigentlich selbstverständlich, dass Eltern das Beste für ihr Kind geben. Heute als Vater sehe ich das ein wenig anders, da denke ich auch manchmal: Mein Sohn müsste doch dankbarer sein. Weil ich ihn aber nicht genauso nerven will, wie ich es früher bei meinen Eltern empfunden habe, sage ich dann meistens nichts.

Tue das Gute, weil es gut ist und hilft

„Das Gute, das du tust, wird morgen vergessen sein, tue trotzdem Gutes.“ Ich mache auch manchmal solche Erfahrungen in meinem Berufsleben. Wenn Kollegen oder Kolleginnen von mir aus dem Beruf ausscheiden, dann wird meist nicht mehr lange von ihnen geredet. Schnell ist das vergessen, was sie über viele Jahre getan haben. Ja und sogar wenn Menschen sterben und sie nicht gerade zu meinem engsten Familien- oder Freundeskreis gehört haben, verschwimmt doch ihr Leben ganz allmählich. Mutter Teresa wusste, dass es nicht die Dankbarkeit, nicht der Ruhm, die Ehre oder das Andenken sind, die unsere Taten motivieren sollen. Für mich steckt darin die Botschaft: „Tue das das Gute, weil es gut ist. Hilf dem anderen, weil es richtig ist. Schenke anderen deine Zeit, weil du damit deinem Mitmenschen deine Liebe zeigst.“

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