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Geschichten schenken
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Geschichten schenken

Dr. Peter Kristen
Ein Beitrag von Dr. Peter Kristen, Evangelischer Pfarrer und Studienleiter, Religionspädagogisches Institut Darmstadt
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„Ich schenk dir eine Geschichte“, so lautet das Motto zu einer tollen Aktion, die heute stattfindet – zum UNESCO Welttag des Buches. Aus diesem Anlass werden etwa eine Million Schülerinnen und Schüler ein Buch geschenkt bekommen. Das haben Verlage, Buchhandlungen und Schulen gemeinsam organisiert.

Kinder brauchen geschenkte Geschichten

Damit Kinder sicher und mit Freude lesen lernen, müssen Erwachsene ihnen Geschichten schenken, am besten ganz von Anfang an.

Eine Geschichte schenken, das kann schon beginnen, bevor Kinder lesen können. Erwachsene schauen mit ihnen Bilderbücher an, erzählen Geschichten oder lesen sie Kindern vor.

Vorlesen ist eine Superkraft

Wenn Kinder und Erwachsene gemeinsam Zeit beim Lesen verbringen, schafft das Inseln der Ruhe im Alltag, es stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kindern, lässt sie Nähe erfahren. Nah beieinander sein und eine Geschichte hören, das tut einfach gut.

„Vorlesen ist eine Superkraft“, sagt deshalb Jörg Maas, der Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen.

Religion braucht Geschichten

Es gehört zu meiner Arbeit, Gast in der Schule zu sein und Lehrende im Religionsunterricht zu beraten. Auch da erlebe ich, wie Geschichten verschenkt werden. Denn: „Ich schenk dir eine Geschichte“, das ist oft auch der Anfang der religiösen Bildung. Die christliche Religion kommt oft in Geschichten daher. Als Geschichte von der Erschaffung der Welt, als Familiengeschichte von Sara und Abraham, als Geschichte von Jesus und den Menschen, denen er begegnet ist. 

In Geschichten steckt eine tiefe Wahrheit, die über das Wissen hinausgeht. Schon Kleine bekommen über das Zuhören einen Zugang zu dieser Dimension der Welt.

Auch Erwachsene können in Geschichten Neues entdecken

Menschen erzählen in Geschichten weiter, wie sie Gott erlebt haben, um andere dafür zu begeistern. Wenn Erwachsene Kindern Geschichten erzählen und aufmerksam zuhören, was Kinder dazu sagen, entdecken sie die Geschichte oft selbst neu. So halten Geschichten die Rede von Gott und Gottes Welt lebendig. Welttag des Buches - ich finde, das ist ein guter Anlass, jemandem eine Geschichte zu schenken

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