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Mariä Lichtmess
Bild: medio.tv / Peter Bongard

Mariä Lichtmess

Tanja Griesel
Ein Beitrag von Tanja Griesel, Evangelische Pfarrerin, Fritzlar
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Heute ist Mariä Lichtmess, ein katholischer Feiertag. Früher hat meine katholische Oma spätestens an diesem Tag den Weihnachtsbaum abgeschmückt. Alles Lametta wurde ordentlich von der Tanne gepflückt. Gold und Flitter wieder verstaut. Die Weihnachtszeit ist nun endgültig vorbei. 

Worauf Mariä Lichtmess zurück geht

Doch der Evangelist Lukas legt die Weihnachtsgeschichte noch nicht ganz ad acta. Mariä Lichtmess geht auf eine Episode zurück, von der Lukas im Anschluss an die Geburt des Kindes erzählt. Nachdem sich so viele Akteure um die Krippe versammelt haben, hat sich Lukas vielleicht die Frage gestellt: Und dann? Wie geht es mit der jungen Familie jetzt weiter? 

Die Geschichte von Maria, die den kleinen Jesus in den Tempel bringt

Als Jesus 40 Tage alt ist, geht Maria in den Tempel. Jesus ist ihr erstgeborener Sohn. Die erstgeborenen Kinder gehören Gott. Darum muss sie fünf Silbermünzen in den Tempel bringen, um ihren Sohn auszulösen. So ist es üblich. Im Tempel wird der alte weise Simeon auf Maria und ihr Kind aufmerksam.

Simeon und Hanna

Er kommt auf sie zu, sieht das Baby und erkennt sofort: Dieses Kind ist der Retter der Welt, in ihm erfüllen sich die Prophezeiungen. Nach Simeon trifft Maria auf Hanna. Sie ist eine Prophetin. Auch sie erkennt in Jesus den, auf den alle so lange gewartet haben. Hanna segnet ihn und seine Mutter. Die Worte der beiden Weisen bestätigen, was die Besucher an der Krippe bereits gespürt haben: Dieses Kind ist etwas ganz Besonderes. 

Für Lukas ist diese Geschichte unverzichtbar

Diese Episode im Tempel wirkt unscheinbar und unspektakulär. Für Lukas war sie unverzichtbar. Nur er nimmt die Geschichte in sein Evangelium auf. Ich finde es schön, durch sie heute noch einmal an Weihnachten erinnert zu werden, auch ohne Lametta und Weihnachtsschmuck.

Eine neue Zeit ist angebrochen

Die Geschichte wirft ein Licht auf das Kind und was es für die Welt bedeutet. Nun liegt alles klar zutage. Vergangene Prophezeiungen haben sich erfüllt und wirken weit in die Zukunft hinein. Das ist tröstlich. Wir Menschen hoffen und warten nicht vergeblich. Eine neue Zeit ist angebrochen. Lukas beendet die Geschichte mit den Worten: „Das Kind aber wuchs und wurde stark, war voller Weisheit, und Gottes Gnade lag auf ihm (Lk. 2,40).“

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