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Happy End
Bild: pexels / Cottonbro Studio

Happy End

Tanja Griesel
Ein Beitrag von Tanja Griesel, Evangelische Pfarrerin, Fritzlar
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Einige der schönsten Liebesgeschichten der Filmgeschichte haben mich am Ende zu den Taschentüchern greifen lassen: Lovestory, Jenseits von Afrika, Titanic oder Die Brücken am Fluss. Diesen Herzschmerz konnte ich früher besser vertragen. Mittlerweile sehne ich mich nach Geschichten mit Happy End.

Unser Gehirn mag Wohlfühlgeschichten

Forscher haben herausgefunden: Auch unser Hirn mag Wohlfühlgeschichten. Wenn wir einen Film sehen oder ein Buch lesen, wünschen wir uns, dass am Schluss alle Hindernisse und Widrigkeiten aus dem Weg geräumt sind. Das fühlt sich gut an. Ich freue mich. Alle Anstrengungen, Mühe und Leid haben sich gelohnt. Am Ende wird alles gut.

Auch in der Bibel gibt es Geschichten mit Happy End

Auch biblische Geschichten funktionieren oft nach diesem Prinzip: Da ist zum Beispiel Jona. Er bekommt von Gott einen Auftrag. Er soll die Stadt Ninive vor dem Untergang warnen. Die Menschen dort sollen ihr Verhalten ändern. Doch Jona flieht vor diesem Auftrag. Er besteigt ein Schiff, um der Verantwortung zu entkommen. Das Schiff gerät in einen Sturm. Jona geht über Bord und wird von einem Walfisch verschluckt. In der Not betet Jona zu Gott. Er ist bereit, den Auftrag nun zu erfüllen. Er will nicht mehr weglaufen.

Jona erfüllt seinen Auftrag

Daraufhin spuckt der Walfisch ihn wieder aus. Jona gelangt auf trockenen Boden und reist nach Ninive. Im Auftrag Gottes redet er den Menschen ins Gewissen. Und tatsächlich: Sie hören auf ihn und ändern ihr Verhalten. Gott verschont Ninive. Die Geschichte geht für alle Beteiligten gut aus.

Der Glauben gibt Kraft in Krisen

Die Heldinnen und Helden biblischer Geschichten werden von Schicksalsschlägen nicht verschont. Sie sind alles andere als perfekt oder moralisch integer. Sie machen Fehler, gehen in die Irre, haben Angst und zweifeln. Doch dann, am Ende, machen sie die Erfahrung: In der Krise gibt mir mein Glaube neue Kraft. Gott lässt mich nicht allein. 

Gottvertrauen trotz Widrigkeiten

Das Leben ist kein Wohlfühlroman. Im Leben geht es nicht immer gut aus. Nicht jede Liebe hält ewig. Nicht alle Erfolge führen zum Glück. Krisen und Katastrophen können auch in mein Leben hineinbrechen. In diesen Unsicherheiten und Unwägbarkeiten gibt mir mein Glaube Halt. Ich nehme mir ein Beispiel an den biblischen Helden: Ich vertraue trotz aller Widrigkeiten auf ein gutes Ende, weil Gott mir zur Seite steht.

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