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Vom Saulus zum Paulus
Bild: falco_pixabay

Vom Saulus zum Paulus

Andreas Wörsdörfer
Ein Beitrag von Andreas Wörsdörfer, Pastoralreferent, Katholische Pfarrei Dom St. Bartholomäus, Frankfurt am Main
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Er soll einer der schlimmsten Verfolger der neuen Jesus-Anhänger gewesen sein. Hätte er weitergemacht, dann gäbe es das Christentum, so wie es heute ist, vielleicht gar nicht. Saul aus Tarsus: Jude, Römer. Als Römer benutzt er den Namen Paulus. Apostel Jesu Christi, so wird er sich später nennen. Heute begehen die katholische und die evangelischen Kirchen das Fest seiner Bekehrung. Als er sprichwörtlich vom Saulus zum Paulus wurde.

Sofort fiel es ihm wie Schuppen von seinen Augen

Die Apostelgeschichte im Neuen Testament in der Bibel erzählt davon: Saul war unterwegs, um mal wieder eine Gruppe von Christen – die hießen damals noch die Leute vom neuen Weg – hinter Schloss und Riegel oder sogar um zu bringen. Dieses Mal sollte es die Gemeinde in Damaskus sein. Kurz vor seinem Ziel stürzt er zu Boden, weil er von einem gleißenden Licht getroffen wird. Dann hört er in diesem Licht eine Stimme, die fragt: „Saul, warum verfolgst du mich?“ Paulus ist klar: Es ist die Stimme Jesu. Drei Tage kann er danach nicht sehen und wird in Damaskus gepflegt. Bis dann ausgerechnet einer der Christen ihn heilt. „Sofort fiel es ihm wie Schuppen von seinen Augen“– ja so steht es in der Apostelgeschichte (Apostelgeschichte 9,1-22). Er konnte wieder sehen und ließ sich taufen. Saul, der sich später nur noch Paulus nannte, wurde zum eifrigsten christlichen Missionar. Der Rest ist dann Geschichte. Eine komplette Umkehr. Und eine Berufungsgeschichte.

Ohne seine Wandlung gäbe es das Christentum vielleicht nicht weltweit

Ohne dieses Erlebnis hätte die Geschichte des Christentums anders ausgesehen. Vielleicht wäre es gar nicht über Israel hinausgekommen und sicher nicht nach Europa.

Egal, wie sehr ich in die Irre gehe – Gott erreicht mich immer

Eine dramatische Geschichte, wie ich finde. Und eine mutmachende. Nicht nur, dass ich glauben darf: Gott ist immer mit dabei und nimmt Menschen in seinen Dienst. Ich darf auch hoffen: Egal, wie weit ich in die Irre gehe und was ich Schreckliches tue oder getan habe: Gott erreicht mich immer. Ich hab im Großen wie im Kleinen immer die Chance, vom Saulus zum Paulus zu werden.

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