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Augen öffnen für Armut
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Augen öffnen für Armut

Dr. Barbara Brüning
Ein Beitrag von Dr. Barbara Brüning, Katholische Journalistin, Autorin und Systemische Familienberaterin, Frankfurt
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Ich schaue eigentlich schon länger kaum noch Nachrichtensendungen im Fernsehen. Lieber höre ich sie mir im Radio an. Weil ich da nicht immer diese Bilder vor Augen habe. Die gehen mir nämlich einfach viel zu sehr unter die Haut, und dabei ist es egal, wo dieses Leid stattfindet. Ob in Palästina oder Israel oder irgendwo anders auf der Welt. Das halte ich nicht gut aus. Es gibt mir so ein Gefühl von Ohnmacht. Es macht mich unruhig. Ich möchte helfen und weiß doch, ich kann es nicht. Und wenn ich es könnte. Ich wüsste ja gar nicht, wo ich anfangen soll!

Es gibt viel Leid direkt vor meiner Haustür

Aber dann denke ich mir: Ich muss mich vielleicht gar nicht um dieses ganz große Leid kümmern. Es gibt viel Leid direkt vor meiner Haustür. Es gibt auch hier viel Armut. Auch wenn ich sie nicht immer sofort sehe. Weil die Menschen sich dafür schämen.

Mit der Aktion Engelbaum Kinder beschenken

Ich denke, jede und jeder sollte tun, was er kann und was ihm leichtfällt. Und weil mir immer die Kinder besonders am Herzen liegen, werde ich an einer Geschenkeaktion teilnehmen. Ich habe mich für die Engelbaum Aktion des Vereins „Kinderarmut in Deutschland“ entschieden, weil da die Mütter ein passendes Geschenk für ihre Kinder aussuchen können. Die Vorstellung, dass manche Kinder gar nichts zu Weihnachten bekommen, dass sie sich vielleicht gar nicht willkommen fühlen auf dieser Welt, macht mich nämlich sehr traurig. Ein kleines Päckchen spenden, das gibt mir ein gutes Gefühl. Der Gedanke an ein Kinderlächeln macht mich froh. Auch wenn ich weiß, dass es nichts Großes ist und die Gesamtsituation nicht wirklich verbessert.

Vielleicht gibt es diesem Kind Mut später Großes zu schaffen

Vielleicht wird es genau diesem Kind Mut geben, alles zu geben. Und vielleicht wird genau dieses Kind später einmal etwas wirklich Großes schaffen. Etwas, das meine eigenen Vorstellungen und Fähigkeiten übersteigt. Ja. Das ist möglich. Und der Gedanke gibt mir das Gefühl: Ich bin nicht so machtlos, wie es scheint. Ich kann mit kleinen Dingen die Welt ein bisschen besser machen und Mut und Hoffnung säen.

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