Ein Baby als Friedensstifter
Zwischen Nachbarn hatte es Streit gegeben. Es ging um den Gartenzaun auf der Grenze, der angeblich falsch steht. „Setz den zurück“, forderte der eine, „sonst zeig ich dich an!“ Und der andere brüllte zurück, dass er sich einen Rechtsanwalt hole, der seine Meinung durchsetzen würde.
Ein lächelndes Baby beruhigt die Streithähne
In die lautstarke Auseinandersetzung kam eine andere Nachbarin mit ihrem acht Monate alten Kind dazu. Das lächelte die Streithähne an. Die wurden auch gleich etwas ruhiger und besonnener. Vor dem Kind weiter zu brüllen und es damit vielleicht sogar zu erschrecken, wäre in der Tat etwas peinlich. Aus dem rechthaberischen Gezänk soll allmählich ein vernünftiges Gespräch unter Nachbarn geworden sein, hat man mir später erzählt. Und wegen des Zauns seien sie sich sogar einig geworden.
Zeit, um sich zu Besinnen
Es ist nicht immer eine Mutter mit einem lachenden Kind parat, wenn die Streithähne anfangen zu krähen. Aber in diesem Fall hat das lachende Kind den beiden Kontrahenten Zeit geschenkt, sich zu besinnen. Diese Zeit kann man sich selber nehmen: Überleg doch mal, worum du eigentlich streitest. Ist das den Krach wirklich wert? Was wäre denn bei den streitenden Nachbarn genutzt, wenn nach einem Gerichtsbeschluss herausgekommen wäre, dass einer den Gartenzaun um zehn Zentimeter hätte versetzen müssen?
Wie gut, dass ein lächelndes Kind die beiden unterbrochen hat. Der Spruch stimmt: Der einfachste Weg von Einem zum anderen ist ein Lächeln.