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Frühjahrsmarkt
GettyImages/Polina Strelkova

Frühjahrsmarkt

Dr. Ulf Häbel
Ein Beitrag von Dr. Ulf Häbel, Evangelischer Pfarrer, Laubach-Freienseen
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In unserem Dorf beginnt heute der Frühjahrsmarkt. Das ist kein großes Volksfest. Unser Markt ist klein, bescheiden, selbstgemacht. Es gibt Leute aus dem Dorf, die zeigen, was sie herstellen können: Honig und Apfelwein; Nistkästen für Vögel und selbstgestrickte Socken aus Schafwolle, Kräutertees und hausgemachte Wurst.

Singen und Tanzen

Zur Eröffnung des Marktes am Morgen singen die Kinder von der Dorfschule. Am Abend kommt dann der Posaunenchor, spielt Frühlings- und Volkslieder. Wer will, kann dazu tanzen auf der Straße.

Ein Frühjahrsmarkt mit Tradition

Der Markt ist ein Ort der Begegnung; so was brauchen wir. Unser Frühjahrsmarkt ist klein; die Tradition dahinter ist groß. Nach einer Sage geht der Markt auf den Kaiser Friedrich I. – genannt Barbarossa – zurück. Er soll unserem Dorf Freienseen vor Jahrhunderten die Rechte eines freien Reichsdorfs verliehen haben. Dazu gehört das Recht, Märkte abzuhalten; also Waren und Tiere anzubieten, Tauschgeschäfte zu machen und das Leben zu feiern in Begegnung und Tanz.

Der Markt zum Wohle aller Bürger

Jedes Jahr liest der Marktmeister zur Eröffnung aus der jahrhundertealten Ordnung vor: Der Markt soll zum Wohle aller Bürger stattfinden. Mir wird da immer bewusst: Gemeinwohl ist wichtiger als kommerzielles Interesse.

Wir brauchen Orte und Feste, an denen sich Menschen begegnen und einfach gut zueinander sind.

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