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Das Dorfgespräch
Getty Images / Inna Postnikova

Das Dorfgespräch

Dr. Ulf Häbel
Ein Beitrag von Dr. Ulf Häbel, Evangelischer Pfarrer, Laubach-Freienseen
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Ein Nachbar hat mich gefragt: „Wo kann man eigentlich mal sagen, wie es einem geht bei diesem elenden Krieg, der Klimakrise und der Weltuntergangsstimmung?“ Eine gute Frage! Ich habe gemerkt: Es gibt wenig Gelegenheiten, wo man mit anderen zusammenkommen und sich darüber austauschen kann, wie es einem in diesen Krisenzeiten geht. Selbst bei uns im Dorf, wo man sich kennt.

"Wie geht es dir? – So geht es mir!"

In meiner Kirchengemeinde haben wir deshalb einen offenen Gesprächsabend ins Leben gerufen. Der steht unter dem Motto: „Wie geht es dir? – So geht es mir!“ Wir geben für diese Gesprächsabende kein Thema vor. Wir laden auch keine Experten dazu ein. An erster Stelle geht es einfach ums Erzählen, wie einem zumute ist, und ums Zuhören.

Menschen brauchen Orte zum Miteinanderreden

Menschen brauchen den Kontakt miteinander. Leben geht nicht nur online – wir müssen uns begegnen. Bei unseren Gesprächsabenden im Ort hat das geklappt. Zum ersten Termin kamen sechs Leute. Beim zweiten Mal waren es schon doppelt so viele.

Ein offenes Ohr für andere haben

Ich finde, solche Gesprächsrunden sollte es mehr geben, nicht nur in meinem Dorf. Es braucht sie überall – bei Stammtischen in Wirtshäusern, im Sportverein, bei Kaffeerunden in Gemeindehäusern. Ein offenes Ohr füreinander haben, das geht auch ganz einfach zu zweit und beginnt mit der Frage: „Wie geht es dir? Erzähl doch mal!“

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