Überwintern in Spanien
Wir wollten es wissen. Wie das ist: Als Rentner im Süden überwintern. Jedenfalls für ein paar Wochen. Bei frostigen Temperaturen hier in Deutschland machen wir uns auf den Weg. Mit dem Wohnmobil nach Spanien. An die warme Küste. Wo das Rentner-Paradies liege. Für die Sonnenhungrigen. Die dem Winter entfliehen.
Überwintern in Spanien
Auf dem Campingplatz südlich von Alicante sind wir die jüngsten Rentner. Die anderen Camper – alles Ruheständler - kennen sich. Leben hier bis zu einem halben Jahr. Kommen seit Jahren her. Eine richtige Community ist das. Warum sie hier überwintern, will ich wissen. „Wegen der Sonne. Der Helligkeit. Der Wärme“, ist die Antwort. Ja, die Sonne tut gut. Keine Knochen, die schmerzen. Die Seele tankt auf in der Wärme.
Ein beschauliches Leben
Das Leben ist einfach. Jeder Tag gleich. Einkaufen in der nächsten Stadt. Die 5 Kilometer entfernt ist. Kochen. Abwaschen. Mittagsschlaf. Sonnen. Lesen. Spazierengehen. Den Abend verbringen wir im Auto. Es wird kalt, wenn die Sonne weg ist. Insgesamt ein beschauliches Leben.
Schön war’s. Doch ich merke: ich will das nicht von November bis Ostern.
Was ich dennoch in Spanien vermisse
Ich vermisse unsere Kinder. Familienfeste. Die Freunde. Ja, auch meinen Alltag zuhause. Und meine Kirche: Der evangelische Gottesdienst am Sonntag. In deutscher Sprache. Das gemeinsame Singen. Die Proben im Posaunenchor. Das Läuten der Kirchenglocken….
Natürlich ist Gott auch auf dem Campingplatz ‚dabei‘. Beten und Bibellesen kann ich überall. Auch Gottesdienste besuchen. Und doch habe ich gespürt, dass die vertraute kirchliche Gemeinschaft mir wichtig ist. Meinen Glauben stärkt. Die Feiertage – Weihnachten, Ostern - die würden mir fehlen. Es war ein schöner langer Urlaub. Aber den heimischen Kirchturm sehen und zuhause zu sein, hat auch etwas.
