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Schlechtes Gewissen
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Schlechtes Gewissen

Dr. Barbara Brüning
Ein Beitrag von Dr. Barbara Brüning, Katholische Journalistin, Autorin und Systemische Familienberaterin, Frankfurt
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Heute ist der „Internationale Tag des Gewissens“ der Vereinten Nationen. Ein Tag, der mich daran erinnert, wie wichtig es ist, auf mein Gewissen zu hören und verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen.

Eine Art innerer Kompass

Das Gewissen ist so eine Art innerer Kompass, der mir hilft, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. Im Christentum zum Beispiel wird das Gewissen als eine Art Stimme Gottes im Menschen angesehen, die mich leitet und mir hilft, mich von Unrecht fernzuhalten. In der Bibel wird immer wieder geraten, auf mein Gewissen zu hören und mich von schlechten Neigungen und Versuchungen abzuwenden. Ich spüre mein Gewissen allerdings vor allem dann sehr deutlich, wenn ich mich nicht so „klug“ verhalten habe und mich nicht „richtig“ entschieden habe. 

„Es sieht ja keiner“

Wie schon Adam und Eva im Paradies, so geht es mir auch: Ich denke öfter: „Es sieht keiner.“ Und: „Es wird niemand herausbekommen“, und dann drücke ich mich vor Verantwortung oder sogar davor, eine unangenehme Wahrheit zuzugeben. Neulich hab ich zum Beispiel gesagt, ich hätte keine Zeit für ein Gespräch, obwohl das nicht gestimmt hat. Tatsächlich quält mich jetzt ein schlechtes Gewissen. Vielleicht war es ja dringend. 

Und egal, wie oft ich mich daran erinnere, wie wichtig es ist, auf mein Gewissen zu hören und eine gute Beziehung zu Gott und zu meinen Mitmenschen zu pflegen: Ich weiß, dass ich wieder Fehler machen werde.

Warum nicht heute?

In der Erklärung der Vereinten Nationen, heißt es: Für den Einzelnen ist dieser Tag eine gute Gelegenheit, sich zu entschuldigen – besser spät als nie. Und das finde ich wirklich eine gute Idee. Ich überlege, ob ich mir ein Herz fassen soll und es gestehen soll. Vermutlich bleibt mir keine andere Möglichkeit, wenn ich es loswerden möchte. Nicht umsonst heißt es: ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen. Ich sollte wirklich mal aufräumen. Warum nicht heute? Ich glaube, ich könnte ruhiger schlafen.

 

 

 

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