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Der Morgenstern
Bild: m-gucci_GettyImages

Der Morgenstern

Bettina Pawlik
Ein Beitrag von Bettina Pawlik, Katholische Gemeindereferentin im Ruhestand
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Wenn ich in diesen Januartagen morgens früh aufstehe, ist es noch dunkel. Das geht sicher vielen so. Meistens geht sofort die Alltagsroutine los, ins Bad, Frühstück machen, Zeitung lesen, Radio hören. Mein Küchenfenster geht aber nach Osten und an klaren Tagen kann ich dort ein wunderschönes Himmelsschauspiel beobachten: Wenn der erste Schimmer der Dämmerung erscheint, kann ich einen hell strahlenden Stern am östlichen Himmel sehen: Der Morgenstern ist aufgegangen! Es ist einer der Planeten, die so hell strahlen, weil sie das Licht der Sonne reflektieren.

Wegen seines hellen Lichts in der Antike als Gottheit verehrt

Wegen seines hellen Lichts wurde der Morgenstern in der Antike als Gottheit verehrt. Sicher haben die Menschen damals über solche Phänomene noch viel mehr gestaunt als ich heute. Es gab ja noch keine Fernrohre, keine Satelliten, und nachts war es dunkel, keine Straßenlaternen, kein elektrisches Licht. Aber ich staune auch, weil der Morgenstern so schön aussieht. Und da fällt mir gleich ein altes Kirchenlied von dem evangelischen Dichter Philipp Nicolai ein. „Wie schön leuchtet der Morgenstern, voll Gnad und Wahrheit vor dem Herrn uns herrlich aufgegangen.“

In aller Dunkelheit der Zeit gibt es eine Hoffnung

Mit diesem Stern hat der Lieddichter aber nicht den Planeten gemeint, sondern Jesus Christus. Er hat es geschrieben in einer Zeit, die von Krankheit und großer Not geprägt war. Am Ende des 16. Jahrhunderts grassierte in Europa die Pest. In diesem Lied bekennt Philipp Nicolai: In aller Dunkelheit der Zeit gibt es eine Hoffnung. Und diese Hoffnung für die Menschen ist Jesus Christus, der Sohn Gottes. Er leuchtet wie der Morgenstern, damit die Menschen über die Güte Gottes staunen. In dem Lied beschreibt der Dichter, wie die Menschen eine ganz innige Beziehung zu diesem Christus haben, zu diesem Morgenstern.

Er leuchtet, weil Gottes Liebe über uns Menschen strahlt

Darum denke ich an Jesus Christus, wenn ich den Morgenstern am Himmel leuchten sehe. Er leuchtet, weil Gottes Liebe über uns Menschen strahlt. Und das gilt auch mir.

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