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Stiefeln wie Nikolaus – eine kleine Anregung
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Stiefeln wie Nikolaus – eine kleine Anregung

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  Heute Abend ist es wieder soweit: Überall in Hessen stellen Menschen ihre frischgeputzten Stiefel vor die Tür und hoffen, dass ihnen der Nikolaus in der Nacht was Süßes oder ein Geschenk reinlegt. Denn Morgen ist Nikolaustag.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Erzähl uns doch gerade noch mal, woher dieser Brauch mit den Stiefeln genau kommt.

Gerne. Der Nikolaus, nach dem der Nikolaustag benannt ist, war ein Bischof in Myra an der Mittelmehrküste. Im 3. Jahrhundert. Also ganz schön lange her.

Aber irgendwie muss dieser Bischof auffallend fürsorglich gewesen sein – zumindest gibt es richtig viele Legenden darüber, dass er Menschen in Not beigestanden hat. Und eine dieser Geschichten erzählt von drei Frauen, deren Vater so arm war, dass er sogar überlegt hat, die drei in die Sklaverei zu verkaufen. Denen hat Nikolaus nachts heimlich Goldmünzen durch den Kamin geworfen – und die landeten in den Schuhen und Socken, die dort zum Trocknen aufgehängt waren.

Also: Die Geschenke in den Stiefeln erinnern daran, wie Nächstenliebe aussehen kann. Ist doch toll, dass wir dieses Vorbild jetzt seit 1700 Jahren feiern.

Und was ist deine Meinung … soll man Kindern erzählen, dass der Nikolaus nachts die Stiefel füllt – oder ihnen sagen, dass es den Nikolaus gar nicht gibt?

Na, es gibt ihn ja. Zumindest hat es ihn gegeben. Und seine Geschichte ist stark. Ich finde, viel wichtiger als die Frage, wer im Jahr 2023 meine Stiefel füllt, ist doch: Lasse ich mich von diesem klugen Bischof inspirieren. Zum Beispiel mal zu fragen: Gibt’s jemanden in Not, dem ich was Gutes tun könnte? Wie Nikolaus? Ich glaube: Dann feiern wir diesen Festtag richtig.

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