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Hält ewig, der Ewigkeitssonntag
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Hält ewig, der Ewigkeitssonntag

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in:  Heute ist „Ewigkeitssonntag“ – der Tag, an man sich nach alter Tradition Gedanken über die Ewigkeit macht. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Der Ewigkeitssonntag ist ein kirchlicher Feiertag. Sag mir doch mal, warum ich mich auf die Ewigkeit freuen soll.

Woody Allen hat mal gewitzelt: „Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende.“ Das liegt daran, dass wir oft denken, Ewigkeit wäre eine Zeiteinheit: „Das dauert ja ewig.“ Stimmt aber gar nicht. Beim Begriff „Ewigkeit“ geht’s nicht um Quantität … sondern um Qualität. In der griechischen Philosophie, wo dieser Begriff herkommt, meint Ewigkeit: Etwas, das nicht zu Ende gedacht werden kann – weil es unser Verstehen übersteigt.

Gott zum Beispiel ist ewig, weil Gott so groß, so wunderbar, so anders ist, dass wir ihn garantiert nicht zu Ende denken können. Und das Gleiche gilt für alles, was nach dem Tod passiert: Das ist ewig – weil es unser menschliches Verstehen übersteigt.

Ewigkeit steht also für das unerschöpfliche Göttliche, mit dem wir nach dem Tod verbunden sein werden. Sich das vorzustellen, ist doch erfreulich.

Irgendwie aber auch komisch: Am Ewigkeitssonntag an etwas zu denken, das wir gar nicht verstehen können?

Na ja, Liebe kann ich auch nicht denken oder verstehen. Und ich erlebe trotzdem, wie wichtig sie für mich ist.

Und dann gibt es in der Bibel einen Satz, den ich sehr liebe: „Gott hat den Menschen die Ewigkeit ins Herz gelegt.“ (Pred 3,11) Das heißt: Irgendwas in uns ahnt oder spürt, dass es mehr gibt, als wir denken können. Etwas Großartiges. Und sich darüber und darauf freuen zu können, tut richtig gut.

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