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Reichspogromnacht
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Reichspogromnacht

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in:  In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden überall in Deutschland jüdische Einrichtungen zerstört, Juden ermordet und tausende Menschen deportiert. Dieser widerliche Gewaltausbruch bekam später den Namen Reichspogromnacht.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Angesichts Gewalt gegen Jüdinnen und Juden ist ja gerade auf besondere Weise aktuell. Was ist denn für dich das Wichtigste bei der Erinnerung an die Reichsprogrammnacht?

Es gab ja schon vorher bei den Nazis antisemitische Stimmungsmache und Unterdrückungsmaßnahmen. Doch mit der Pogromnacht wird daraus eine brutale systematische Verfolgung der Jüdinnen und Juden. Und wir müssen wirklich alles dafür tun, dass es so was nie wieder gibt.

Ich merke zudem: Die Propaganda der Nazis hat 1938 genau die gleichen Klischees benutzt, die auch heute benutzt werden, wenn Menschengruppen diskriminiert werden: „Die sind weniger wert als wir.“ „Die sind grundsätzlich böse.“ „Die schaden uns.“ Wer heute so was sagt, dem muss man ganz früh entgegentreten.

Und was sagst du denn zu Menschen, die andere herabwürdigen?

Ich halte mich da am liebsten an die Schöpfungsgeschichte aus der Bibel. In der heißt es ja: „Gott schuf den Menschen nach seinem Bild.“

Diesen Gedanken finde ich wunderschön: Jeder Mensch ist ein Abbild Gottes. In jeder und jedem kann ich etwas von Gott entdecken. Dass macht jeden Menschen wertvoll. Und wer davon überzeugt ist, der kann gar nicht anders, als andere zu achten. 

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