Ihr Suchbegriff
Hessenderby
Pixabay/Phillip Kofler

Hessenderby

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in:Wie geil ist das denn? Zum Start in die neue Bundesliga-Saison gibt’s heute das Spiel, auf das sich viele am meisten freuen: Eintracht Frankfurt gegen Darmstadt 98. Das Hessenderby!Emotionen pur. Und die Stimmung wird im Stadion sicher grandios sein.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Es gibt ja Leute, die sagen: Fußball ist für manche fast wie eine Religion. Teilst du die Einschätzung?

Na, es gibt auf jeden Fall eine Menge Parallelen: Die Spieler ziehen ein wie bei einer Prozession, es wird laut gesungen, es gibt eine starke Gemeinschaft derer, die an den gleichen Verein glauben, es geht um faires Miteinander, Stars werden zu Heiligen – und manche reden ja sogar vom Fußball-Gott.

Wobei ich noch was anderes spannend finde: Ich staune, wie oft es passiert, dass eine Mannschaft über weite Teile ein Spiel absolut dominiert – und dann plötzlich, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, dreht sich das Spiel … und auf einmal ist ständig die andere Mannschaft am Ball.

Später heißt es dann oft: „Ja, das war mental. Wir haben nicht mehr genug an uns geglaubt.“ Oder aber: „Da haben wir den Glauben an uns zurückgewonnen.“ Also: Glauben spielt auch auf dem Platz eine ganz entscheidende Rolle. Und letztlich ermutigt der christliche Glaube ja auch, an sich selbst zu glauben.

Ich dachte: Es geht vor allem darum, an Gott zu glauben.

Ja, an einen Gott, der jeden Menschen unendlich liebt. Und wenn ich glauben kann, dass Gott mich liebenswert und kostbar findet, dann stärkt das natürlich mein Selbstwertgefühl. Vor allem: Auch wenn ich mal ein Spiel verliere, ändert das nichts an Gottes Liebe. Dieses Bewusstsein hilft vielen Glaubenden, an sich selbst zu glauben. Mal schauen, wer heute beim Hessenderby dran glauben muss.           

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren