Mehr Helden für Hessen
Moderator/in: An diesem Wochenende werden in Hessen mehr als 1000 Menschen zu Alltagshelden ausgebildet: Sie machen zusammen mit Tobi von der Morningshow eine Ausbildung zum Ersthelfer – und wissen dann, was zu tun ist, wenn es jemandem gesundheitlich schlecht geht.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Die Aktion „Mehr Helden für Hessen“ ist ja quasi eine Ausbildung zur Nächstenliebe. Kann man das so sagen?
Klar. Eine der zentralen christlichen Ideen ist tatsächlich, dass Gemeinschaften dann funktionieren, wenn jede und jeder füreinander da ist. Eben die berühmte Nächstenliebe: Dem anderen helfen, wenn er mich braucht.
An der Aktion „Mehr Helden für Hessen“ finde ich so toll, dass sie deutlich macht: Es ist eines, zu sagen: „Ja, ich bin bereit, anderen zu helfen“, das andere ist aber: „Ich lasse mich ausbilden, damit ich im Zweifelsfall auch weiß, was ich zu tun habe.
Eigentlich müsste man den berühmten Satz der Bibel „Du sollst Gott und deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ erweitern: „Du sollst Gott und deinen Nächsten lieben wie dich selbst … und möglich viel lernen, was dir hilft, das zu tun.“ Die neuen Ersthelfer gehen so einen Schritt. Klasse!
Und würdest Du auch sagen: „Das sind Heldinnen und Helden.“
Ich sag mal so: In den jüdischen Weisheitsschriften gibt es einen sehr bewegenden Satz: „Wer ein einziges Leben rettet, der rettet die ganze Welt.“ Und wenn du als Ersthelfer dafür sorgst, dass jemand bis zum Eintreffen des Notarztes überlebt, dann hast du eine ganze Welt gerettet. Und bist ein Held.
