Willkommen in der Teddy-Klinik
Moderator/Moderatorin: Heute hatte in Gießen wieder die Teddyklinik geöffnet. Ein tolles Projekt: Da gibt es regelmäßig ein Krankenhaus für … genau … für Kuscheltiere. Und alle Kinder können mit ihren kleinen Plüschfreunden kommen und erleben, wie das ist, wenn man zum Arzt geht. Die Kinder denken sich für ihre Kuscheltiere eine Krankheit aus – und die wird dann professionell vor den Augen der kleinen Besucherinnen und Besucher behandelt.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Die Teddyklinik will ja den Kindern ihre Ängste vor dem Arztbesuch nehmen. Ist das ein guter Umgang mit Ängsten?
Ein großartiger. Ich wünschte, ich hätte als Kind so was auch erlebt. Meine Mutter erzählt heute noch, dass ich als Kleinkind mal aus Angst vor einer Spritze brüllend durch ein Krankenhaus gerannt bin.
In der Teddyklinik dagegen erleben die Kinder, dass ein Besuch in der Praxis total spannend und spaßig sein kann – und dass eine Spritze gar nicht so schlimm sein muss. Und wenn ich sehe, wie mein Teddy spielerisch untersucht, abgehört und notfalls sogar operiert wird, dann verliere ich auch selbst meine Scheu. Und ich verstehe: Es geht vor allem darum, dass mein Teddy wieder gesund wird. Also: Manchmal tut es gut, Dinge einfach mal auszuprobieren.
Wäre ja auch für uns Erwachsene manchmal gar nicht so schlecht, oder?
Ja, sehe ich genauso. Ist übrigens ein ganz christliches Prinzip: Als Jesus seine Jünger eingeladen hat, mit ihm zu ziehen, da hat er oft gesagt „Komm und sieh!“ Im Sinn von: „Hey, probier‘ das doch einfach mal aus.“ Nicht: „Du solltest glauben“ oder „Los jetzt!“, sondern: „Versuch mal, wie sich das anfühlt mit dem Glauben.“
Das baut ganz viele Ängste ab. So wie die Kinder in der Teddyklinik ihre Ängste abbauen. Nebenbei: Wer heute in Gießen vor dem Zeughaus nicht dabei sein konnte, hat gleich am Donnerstag noch eine Chance: von 15 bis 17 Uhr.
