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24 Türchen und die Tür des Herzens
Bild: SabineKroschel_pixabay

24 Türchen und die Tür des Herzens

Andrea Maschke
Ein Beitrag von Andrea Maschke, Katholische Pastoralreferentin in Bad Homburg / Friedrichsdorf
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Eben konnte ich das erste Türchen in meinem Adventskalender öffnen, das erste von 24 wunderbaren Fotos in meinem diesjährigen Fotokalender. Mit den kirchlichen Adventskalendern muss ich mich noch zwei Tage gedulden, denn der erste Adventssonntag ist ja erst übermorgen,

Die kürzest mögliche Adventszeit

Das ist ungewöhnlich dieses Jahr. Wir haben 2023 tatsächlich die kürzest mögliche Adventszeit: der vierte Adventssonntag ist gleichzeitig der Heilig Abend. Eine gute Ausrede für alle, die behaupten, Weihnachten käme immer so plötzlich! ? „Oh, schon Weihnachten?!“ –

Wie lange dauert’s denn noch bis Weihnachten?

Dabei ist der Advent doch eigentlich die Zeit des Wartens, Vorbereitens und Herbeisehnens – und die meisten Adventsbräuche, auch der Adventskranz und der Kalender, sind entstanden, weil die Menschen, vor allem die Kinder fragten: „Wie lange dauert’s denn noch?!“

Auf was freue ich mich eigentlich im Advent?

Wie lange dauerts denn noch … bis was? Ich finde, es lohnt, sich selbst die Frage zu stellen: Auf was freue ich mich denn an Weihnachten oder auch schon in der Adventszeit? Da fällt mir eine ganze Menge ein.

Und wonach ich mich sehne, das ist sogar noch mal mehr, und das meiste davon stellt sich auch an Weihnachten nicht einfach ein, Friede zum Beispiel, oder weniger Angst. Schade.

Ein Lied aus einer Zeit, als das Feiern bescheidener ausfiel

Mein Lieblings-Adventslied „Macht hoch die Tür“ stammt aus einer Zeit, als die Geschenke, das Essen und das Weihnachtsgeglitzer sehr viel bescheidener ausfielen als heute. Dafür ist die Weihnachtssehnsucht umso größer.

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit“, und zwar einer „der Heil und Leben mit sich bringt“. Die erste Strophe ist ja ziemlich bekannt.

Macht hoch die Tür und euer Herz bereit

Mich berühren aber besonders die letzten beiden Strophen, wo es heißt: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, eur Herz zum Tempel zubereit. Die Zweiglein der Gottseligkeit steckt auf mit Andacht, Lust und Freud. So kommt der König auch zu euch, ja Heil und Leben mit zugleich. Gelobet sei mein Gott, voll Rat, voll Tat, voll Tat, voll Gnad.“

Und dann: „Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist. Ach, zieh mit deiner Gnade ein, dein Freundlichkeit auch uns erschein. Dein Heilger Geist uns führ und leit, den Weg zur ewgen Seligkeit.“ Das klingt erstmal sehr altmodisch und sehr fromm.

Komm, die Tür ist offen, zieh ein und – bleibe!

Ich mag aber die Vorstellung und das Bild: Gott will zu mir kommen, in mein Herz. Und ich kann für Gott Platz schaffen, die Herzenswohnung vorbereiten und dann sagen: Komm, die Tür ist offen, zieh ein und am besten bleibe! Und wenn Gott kommt, bringt er Freundlichkeit und Gnade, Glück und Tatkraft, Ende der Not und jede Menge Leben. Und das sind die besten Geschenke.

Ich finde, das ist ein wunderbares Sehnsuchtslied. Und es könnte meine diesjährige Hintergrundmelodie werden, beim Sterne aufhängen, beim Spenden für Menschen in Not, beim Gottesdienste vorbereiten und Plätzchen backen.

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