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Gemeinsam Stärke erfahren
Bild: Radosław Cieśla/Pixabay

Gemeinsam Stärke erfahren

Steffen Flicker
Ein Beitrag von Steffen Flicker, Schulleiter der katholischen Schule Marianum Fulda und Vorsitzender des Katholikenrates im Bistum Fulda
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Von Martin Buber, dem bekannten Religionsphilosophen, ist die Geschichte überliefert, in der ein Mensch sich im Wald verläuft und nun ratlos umherirrt. Zu seinem großen Glück trifft er einen anderen Wanderer, den er fragt, wie er wieder aus dem Wald herausfindet. Dies kann der andere Wanderer leider nicht beantworten. Er könne ihm höchstens zeigen, wie man noch weiter in die Irre laufen könne. Und dann folgt dessen Vorschlag: Lass uns doch gemeinsam den Weg suchen, der aus dem Wald herausführen kann! Eine schöne Geschichte, die veranschaulicht, welche Stärke Menschen erlangen können, wenn sie gemeinsam vorgehen. Wenn ich nur an mich denke und um im Bild zu bleiben, nur den Weg suche, auf dem ich zum Ziel komme, ist nicht viel erreicht.

Gemeinsam stark sein und miteinander Stärke zeigen

„Lass uns gemeinsam den Weg aus dem Wald suchen!“ Ein kluger Vorschlag. Denn gemeinsam ist man stärker. Das klingt wie auf einem Wahlplakat – etwas abgedroschen. Aber es gilt trotzdem, denn es ist eine alte Menschheitserfahrung. Natürlich gab es in der Geschichte der Menschheit immer wieder auch Personen, die alleine sagenhafte Erfindungen gemacht haben, die gut allein arbeiten konnten und damit Erfolge erzielten.

Aber die Stärke, die in einem Team für jeden Einzelnen erfahrbar wird, stellt einen großen Wert dar. Menschen sind aufeinander angewiesen. Jede und jeder von uns hat eine Begabung, eine Fähigkeit. Wenn sich Menschen zusammentun, kommt eine Vielfalt an Begabungen und Fähigkeiten zusammen. Das ist ein besonderer Reichtum.

Auch Jesus hat Menschen um sich gesammelt. Sein Team bestand aus den Jüngern, die er zum gemeinsamen Tun motiviert hat. Die meisten von ihnen hatten zuvor als Fischer gearbeitet. Nun gehen sie gemeinsam mit Jesus zu den Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen. Miteinander auf dem Weg sein. Das wünschen sich viele Menschen.

Ich bin auch gerne allein, aber nicht gerne einsam. Das ist für mich ein großer Unterschied. Und wenn ich eine Zeit lang für mich allein bin und Zeit habe, über Dinge nachzudenken und zu reflektieren, dann freue ich mich danach auch wieder auf die Zeit in Gemeinschaft. So wünsche ich uns heute am Beginn dieses Tages die Erfahrung, dass im Miteinander viel zu erreichen ist und auch wenn es abgedroschen klingt: Gemeinsam sind wir stärker.

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