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Überraschend vielfältig
(c) Bistum Fulda/ Beintken

Überraschend vielfältig

Michael Friedrich
Ein Beitrag von Michael Friedrich, Katholischer Diakon in der Pfarrei St. Peter und Paul, Hosenfeld
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Urlaubszeit: viele Menschen sind unterwegs und andere nutzen mit Freude die Angebote in unserem schönen Hessenland oder der näheren Region. Ein Besuchermagnet in diesem Jahr: Die Landesgartenschau in Fulda. Zur Halbzeit haben die Verantwortlichen eine Zwischenbilanz gezogen und waren von den Besucherzahlen begeistert. Natürlich beteiligen die beiden großen christlichen Kirchen sich. Die evangelische Kirche ist mit dem „Himmelszelt“ auf dem Gartenschaugelände vertreten und die katholische Kirche bietet über 150 Veranstaltungen außerhalb dieses abgegrenzten Bereiches an. Insbesondere öffnen wir die Gärten der katholischen Einrichtungen im Stadtgebiet Fulda. Veranstaltungen in den sonst nicht zugänglichen Gärten der Vinzentinerinnen oder Benediktinerinnen gehören dazu und auch Veranstaltungen, wie Literatur am Kirchplatz, im Garten des Bischofshauses. Ein Angebot für Leib und Seele möchte ich noch nennen: „Im Hier und Jetzt – Eis genießen“ im Domdechaneigarten. Viele Fuldaer Bürger und auch Gäste nutzen gerne diese Angebote und das besondere Flair der Orte.

Auch sind die Kirchen offen und viele zusätzliche Aktionen können die Besucher erleben. Dazu gehört der Welcome-Dienst in der Stadtpfarrkirche im Herzen von Fulda, Orgelmatineen im Dom oder auch spirituelle Kirchenführungen in der Michaelskirche. Der Titel des Programmes für die zahlreichen Angebote beschreibt das genau: „ÜBERRASCHEND VIELFÄLTIG!“

Im hier und jetzt

Ein besonderes Angebot können die Menschen im Fuldaer Dom erleben, nämlich eine innovative Erlebnisinstallation, ihr Titel: „Im hier und jetzt!“ Weihbischof Prof. Karlheinz Diez hat das Ziel bei der Eröffnung so beschrieben: „In einem Erlebnisrundgang hat der Dom neun zusätzliche, besonders ins Auge springende und sicher kontrastreiche Stationen erhalten. Sie wollen im Hier und Jetzt den Glauben neu entdecken oder wieder entdecken lassen.“ Und in der Tat, mit Video-Projektionen, guter Sprache und künstlerischem Design des 21. Jahrhunderts werden die Besucher angesprochen. Drei Beispiele: In der Andreaskapelle, direkt bei einer der Eingangstüren zum Dom steht beispielsweise ein großer Baum. Er hat Origamiblätter und er wächst durch jeden Besucher, der ein Origamiblatt faltet und es an den Baum hängt. Bei einem Sandpendel kann man das Thema „Anstoßen“ auf neue Weise erleben. Richtig beliebt ist bei den jüngeren und älteren Besuchern die Installation mit dem Schriftzug „Ich bin hier.“

Gott wird im Miteinander erfahrbar

Die Installationen im Dom zeigen: Hier wird Gott im Miteinander erfahrbar. Wenn ich mich mit anderen zusammentue und gemeinsam etwas anpacke, dann ist Gott dabei. Ich denke dabei an eine Stelle in der Bibel, aus dem Matthäusevangelium (18,20): „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Ganz praktisch wird das im Fuldaer Dom erfahrbar. Der Schriftzug „Ich bin hier,“ ist in eine Plexiglasscheibe eingelassen, die an beiden Enden je einen Metallstab hat. Diese beiden Metallstäbe sind aber so weit voneinander entfernt, dass man sie als Einzelperson nicht fassen kann. Erst wenn mindestens eine weitere Person dazukommt, und man durch Anfassen der Hände den Kreis schließt, erst dann leuchtet der Schriftzug auf. Sinnbildlich ruft Gott den Besuchern dann zu „Ich bin hier!“ Und auf seine Gegenwart kann ich als Mensch meine Antwort mit den gleichen Worten geben „Ich bin hier!“

Eine Gotteserfahrung die ich Ihnen und mir immer wieder wünsche, und das nicht nur zu Zeiten der Landesgartenschau.

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