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Königsmacher und Lebensretter: Der Ölbaum in der Bibel
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Königsmacher und Lebensretter: Der Ölbaum in der Bibel

Dr. Thomas Dörken-Kucharz
Ein Beitrag von Dr. Thomas Dörken-Kucharz, Evangelischer Pfarrer und Chef der Rundfunkarbeit im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, Frankfurt
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"Ich mag - im Unterscheid zu Dir - keine Oliven", meinte Eberhard, "aber ich werde jeden Tag mindestens eine essen, solange unsere Reise durch Griechenland dauert." Eberhard hatte Multiple Sklerose, saß im Rollstuhl und war fast blind. Ich durfte auf einer Gruppenreise seine Begleitperson sein. Er hat sein Versprechen gehalten und tapfer griechische Oliven gegessen, während wir jeden Tag in einem anderen Hotel nächtigten und von einer antiken Stätte zur nächsten reisten.

Olivenbäume  - elementar für die mediterrane Kultur

Eberhard hatte sofort erfasst, was mir erst Jahre später aufging: Griechenland und die mediterrane Kultur kann man erst verstehen, wenn man weiß, wie elementar wichtig für sie Oliven sind. Ölbäume und Oliven: sie sind rund ums Mittelmeer allgegenwärtig und alltäglich. Und doch ganz besonders.

Musik: Manu Delago, Between Oil and water

Ein Streit zwischen dem Meeresgott Poseidon und Athena, der Göttin der Weisheit um Athen

Wie besonders Olivenbäume sind, zeigt ein Blick in die Geschichte Athens. Der Legende nach lagen der Meeresgott Poseidon und Athene, die Göttin der Weisheit, im Wettstreit darüber, wer die Schutzgottheit Athens werden sollte.

Poseidon schenkt den Athenern das Pferd

Poseidon stiftete zuerst eine salzige Quelle auf der Akropolis. Als er merkte, dass das nicht wirklich von Nutzen war, schenkte er den Athenern das erste Pferd. Kein schlechtes Geschenk: ein Nutztier, das die Fortbewegung wesentlich beschleunigte und Transporte erleichterte.

Athene aber stiftet den ersten Ölbaum

Athene aber stiftete den ersten Olivenbaum. Und deshalb gewann sie, denn ihr Geschenk war an Nützlichkeit und Nachhaltigkeit nicht zu überbieten: Es war Licht- und Energiequelle, Heilmittel, Salböl, Schönheitselixier und das Öl später auch Speise. Der Ölbaum war den Athenern fortan heilig. Olivenbäume roden oder fällen wurde schwer bestraft, zeitweise sogar mit dem Tode.

Im Kern erzählen die griechischen Mythen: Die Kultivierung des Olivenbaums und seine Ausbreitung in Griechenland und darüber hinaus waren ein großer Fortschritt der Zivilisation. Das Olivenöl machte die Feste festlicher und den Alltag besser.

Heute: Olivenöl kaltgepresst und von bester Qaulität für den Salat

Heutzutage denkt man bei Olivenöl vor allem an den Verzehr, möchte es möglichst jung und kaltgepresst von bester Qualität. Zu Homers Zeiten dienten wahrscheinlich weder die bitteren Früchte noch das gepresste Olivenöl den Griechen als Speise.

In der Antike: Brennstoff für die Lampen und zum Salben und Heilen

Das Olivenöl nahmen sie als Brennstoff für Öllampen und zum Salben und Heilen. Heute sind die Heilkräfte und Qualitäten des Olivenöls nachgewiesen und es wird vielfach in der Kosmetik angewendet. Damals aber gab es auch einen banalen Grund für die äußerliche Anwendung: Richtige Seife war noch nicht erfunden. In der Hautpflege diente es schlicht zum Reinigen.

Der Ursprung des kultivierten Ölbaums lag wohl in der Levante

In den mythischen Überlieferungen der Griechen ist der Olivenbaum ein Geschenk, ein Geschenk der Götter. Jedenfalls war der kultivierte Ölbaum auf dem griechischen Festland nicht heimisch. Seinen Ursprung muss man eher in biblischen Gefilden suchen: gemeint ist die Levante, die Ostküste des Mittelmeeres und ihr Hinterland.

Musik: Thomas Wimmer, Alhambra

Die ältesten Olivenbäume der Welt stehen im Libanon

Es gibt eine Olivenspur, die in den Libanon führt, er grenzt an den Norden Israels. Entdeckt habe ich sie bei Carol Drinkwater, einer englischen Schriftstellerin und Schauspielerin. Sie lebt auf einer Olivenfarm und hat ihr Leben den Oliven gewidmet. Deshalb hat sie den gesamten Mittelmeerraum intensiv bereist und dort den Olivenanbau erforscht. Auf der Suche nach dem Ursprung des Kultivierens kommt sie auch in den Libanon und findet dort im Dorf Bchaaleh noch lebende Olivenbäume, die der Überlieferung nach 6- bis 7-Tausend Jahre alt sind.

Ich hatte sie gefunden, oder sie hatten mich gefunden, diese Vorfahren unserer Exemplare auf der Farm. Ein halbes Dutzend sechstausend Jahre alte kultivierte Olivenbäume. Es war schwer zu begreifen, was ich da vor mir hatte. In den längst vergangenen Jahren der Vorgeschichte, nach der letzten großen Eiszeit, als sich das Mittelmeer und die umliegenden Küsten wieder zu erwärmen begannen, als die Wälder sich wieder ausbreiteten und aufblühten, gab es den wilden Olivenbaum. Olea sylvestris war einer der ersten Bäume, die in den damals noch feuchteren Küstenebenen des Mittelmeers Wurzeln schlugen. Die Exemplare, neben denen ich stand, waren nur achttausend Jahre jünger als die letzte Eiszeit, was bemerkenswert war. Aber noch bemerkenswerter war die Tatsache, dass es sich nicht um wilde Bäume handelte, sondern um Bäume der Gattung Olea europaea, kultivierte Olivenbäume. Jemand hatte diese sechstausend Jahre alten faszinierenden Schönheiten gepflanzt und jemand hatte sie bewirtschaftet. Wir befanden uns hoch oben in den zerklüfteten Hügeln des kalkhaltigen Libanongebirges auf christlichem Gebiet. Diese Terrassen waren im Besitz der Kirche. Heute werden die Früchte von frommen Christen geerntet, doch die Bäume sind älter als Christus. Viertausend Jahre älter als er. Sie sind nicht nur älter als das Christentum, sondern auch älter als der Islam und das Judentum.

Der Überlieferung nach haben diese Ölbäume die Sintflut überlebt

Ob die Anfänge des Olivenanbaus tatsächlich im Libanon oder auf Kreta liegen, vielleicht auch im heutigen Anatolien, ist nicht eindeutig. Auch, ob diese sechzehn erhaltenen Bäume tatsächlich so alt sind oder, wie andere Studien behaupten, nur gut 2000 Jahre alt: Auf jeden Fall zählen sie zu den ältesten Exemplaren auf Erden. Ehrfurchtsvoll werden sie nur „Die Schwestern“ genannt, denn die Menschen meinen, dass „Die Schwestern“ die Sintflut überlebt haben und tatsächlich Noahs Olivenbäume sind.

Die Erzählung von Noah und der Sintflut

Die Erzählung von der Sintflut. steht am Anfang der Bibel. Noah ist mit allen Tieren bereits fast ein Jahr in der Arche unterwegs. Das Wasser geht langsam zurück, das Schiff hat bereits aufgesetzt, aber Rabe und Taube, die Noah fliegen lässt, kommen immer wieder zurück, ohne einen Landeplatz gefunden zu haben. Dann heißt es:

Noah wartete noch weitere sieben Tage. Dann schickte er die Taube wieder aus der Arche hinaus.Am Abend kam sie zu ihm zurück. Diesmal hatte sie in ihrem Schnabel ein frisches Blatt von einem Olivenbaum. Da wusste Noah, dass das Wasser auf der Erde weniger geworden war. Er wartete noch einmal sieben Tage lang. Dann schickte er die Taube wieder los. Doch nun kehrte sie nicht mehr zu ihm zurück. (Gen 8, 10-12)

Die Taube bringt einen Ölzweig

Die Taube bringt einen Olivenzweig mit. Das zeigt, wie elementar wichtig das Olivenöl ist. Jetzt kann Noah endlich aufatmen. Er weiß, die Not geht zu Ende, das Leben ist neu geschenkt. Der Ölbaum bedeutete schon immer Leben und Fruchtbarkeit. Und seit der Sintflut symbolisieren Taube wie auch Ölzweig Frieden und Versöhnung. Genau deshalb zieren Ölzweige auch das Wappen der UNO. Der Regenbogen ist seit der Sintflut das Zeichen des Himmels, dass das Leben in aller Fülle weitergeht. Das Zeichen der Erde dafür sind der frische Ölzweig und der Olivenbaum. Es war kein Zufall, dass die Taube Noah damals nicht irgendein frisches Blatt oder irgendeinen Zweig brachte, sondern einen Ölzweig. Denn Olivenbäume sind unglaubliche Überlebenskünstler.

Olivenbäume sind Überlebenskünstler

Dafür gibt es viele Beispiele: Die heiligen Olivenbäume der Akropolis in Athen überlebten in der Antike die Brandschatzung durch die Perser. Es wird erzählt, am Tag nach der Niederlage trieben sie schon wieder aus. 1956 erfroren in der Provence mehr als 80 Prozent der Olivenbäume, nur noch kahle graue Stümpfe standen herum. Die jedoch, die nicht bis zum nächsten Jahr gefällt waren, überraschten auch die Fachleute mit neuem Austrieb. Und ein befreundeter Ölbaumbesitzer aus der Toskana erzählte mir, dass seine Bäume in einem Winter Mitte der 80er Jahre fast alle erfroren waren, danach dennoch wieder austrieben. Allerdings warf ihn das um Jahre zurück, denn bis sie wieder vollen Ertrag lieferten, dauerte es.

Angesichts solcher Lebensdauer und Überlebenskünste wundert es nicht, dass der Olivenbaum auch zum Symbol der Ewigkeit und sogar der Auferstehung wurde.

Musik: Bryce Dessner, Suite for Harp, 1. Satz (Lavinia Meijer)

Für die Israeliten gehörten die Olivenbäume zum Reichtum des verheißenen Landes

Als die Israeliten ins Heilige Land kamen, waren die Oliven schon einige tausend Jahre da. Die Olivenbäume gehörten für sie zum Reichtum des verheißenen Landes. Sie wussten bereits, wie wertvoll diese Bäume waren. Schon als der Erzvater Isaak seinen Sohn Jakob segnet, sind die Oliven Teil des Segens:

Gott gebe Dir vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der Erde, Korn und Wein die Fülle. (1.Mose 27,28)

Statt "Fettigkeit der Erde" kann man genauso "Öl der Erde" übersetzen, das hebräische Wort meint meist Olivenöl oder Salböl, dessen Grundlage ebenfalls Olivenöl ist. Diese Fettigkeit der Erde ist Grundlage für gutes Leben. Das zeigt sich vor allem in dem, was der Vater Isaak dann seinem eigentlichen Erstgeborenen Esau sagen muss, als der den Segen will, der ihm ja zusteht. Den hatte sich zuvor jedoch sein jüngerer Bruder Jakob listig erschlichen. Ziemlich ernüchternd sagt Isaak nun zu Esau:

Siehe, du wirst wohnen ohne Fettigkeit der Erde und ohne Tau des Himmels von oben her. Von deinem Schwerte wirst du dich nähren. (1.Mose 27,39+40)

Der Ölbaum soll König der Bäume werden

Es ist ein Fluch, kein Öl zu haben. Deshalb schätzten, verehrten und pflegten die Israeliten die Olivenbäume von Beginn an. In einer biblischen Fabel wird der Ölbaum von allen Bäumen als erster gefragt, ob er nicht der König der Bäume werden will.

Einst zogen die Bäume los. Sie wollten einen König über sich salben. Also sagten sie zum Olivenbaum: »Sei du unser Herrscher!« Doch der Olivenbaum antwortete ihnen: »Soll ich denn keine Oliven mehr hervorbringen? Mit ihrem Öl werden Götter und Menschen geehrt. Nein, ich will nicht über den Bäumen schweben!« (Richter 9,8+9)

Der Olivenbaum lehnt ab, mit der Begründung, dass er als König nicht mehr das leisten und liefern könne, wofür ihn Götter und Menschen lieben. Er sollte und wollte fest verwurzelt sein und weiter Früchte hervorbringen.

Musik: Lars Trier & Cristian Sievert, Adelita

Olivenöl wurde auch für die heiligen Handlungen verwendet

Das Öl des Olivenbaums war lebensnotwendig im Alltag. Aber auch im Tempel und bei heiligen Handlungen wurde es verwendet. Für den großen Leuchter im Tempel, der vor der Bundeslade mit den zehn Geboten stand, war nur das allerfeinste Olivenöl gut genug. Gott sagt zu Mose:

Gebiete den Israeliten, dass sie zu dir bringen das allerreinste Öl aus zerstoßenen Oliven für den Leuchter, dass man eine Lampe aufsetzen kann, die ständig brennt. In der Stiftshütte… sollen Aaron und seine Söhne den Leuchter zurichten, dass er brenne vom Abend bis zum Morgen vor dem Herrn. Das soll eine ewige Ordnung sein für ihre Nachkommen bei den Israeliten. (2.Mose 27,20+21)

Und Olivenöl bildete auch die Grundzutat des heiligen Salböls; das Rezept für dessen Zubereitung ist im 2. Buch Mose überliefert:

Der Herr sagte zu Mose:»Nimm Duftstoffe bester Art: sechs Kilogramm Myrrhenharz; drei Kilogramm, also halb so viel, wohlriechenden Zimt; drei Kilogramm Gewürzrohr;sechs Kilogramm Zimtnelken –nach dem Gewicht, das am Heiligtum verwendet wird; dazu zwei Liter Olivenöl.  Stelle daraus heiliges Salböl her: eine würzige Mischung, wie sie ein Salbenmischer macht. Das soll das heilige Salböl sein. (2.Mose 30,22-25)

Das heilige Salböl hat heilende Wirkung

Das heilige Salböl heißt in der katholischen Kirche heute Chrisam und wird vor allem bei der Taufe oder der Krankensalbung verwendet. Denn Olivenöl, erst recht mit edlen Zutaten zu Balsam verarbeitet, hat heilende Wirkung. Auch der barmherzige Samariter verwendete Olivenöl, um die Wunden des unter die Räuber gefallenen Mannes zu säubern und zu versorgen. Und in alter Zeit heiligte dieses Salböl Gegenstände und Menschen im Tempel, es machte sie zu Königen oder gar zum Messias. Denn „Messias“ heißt schlicht: der Gesalbte.

Musik: A. Wolf und H. Sigmeth, Chiaccona

Das Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen

Im Matthäusevangelium findet sich das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen, das erst mal seltsam anmutet.

Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen.Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit. Die klugen aber nahmen Öl mit in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen. (Matthäus 25 1-4)

Nur die klugen Jungfrauen, die an das Olivenöl als Brennstoff gedacht haben, können dem Bräutigam in der Nacht den Weg erhellen und kommen ins Himmelreich. Bis die törichten Jungfrauen Lampenöl besorgt haben, ist es längst zu spät. Wie immer man das Gleichnis auslegt, für die Menschen damals war sonnenklar: Man vergisst nicht den Brennstoff, das Öl. Jede und jeder wusste, dass eine gewöhnliche Öllampe maximal zwei Stunden brennt, danach muss man Öl nachfüllen. Man nimmt ja auch keine Taschenlampe ohne Batterien mit.

Olivenöl ließ die Nacht hell werden

In unserer Zeit der nächtlichen Lichtverschmutzung können wir kaum noch ermessen, wie elementar die Öllampe für die Menschen war. Olivenöl ließ die Nacht hell werden. Zumindest im Zelt, im Haus, in der Hütte. Wer kein Öl hatte, saß im Stockdunkeln. Deshalb sollten in Israel wie das Getreide auch die Olivenbäume nicht nachgeerntet werden. Das, was nach dem Schütteln der Bäume hängen blieb, war für die armen Menschen, damit auch sie etwas Öl zum Leuchten und zum Backen hatten.

Jesus geht in den Garten Gethsemane

Am Abend seiner Verhaftung geht Jesus nach dem letzten Abendmahl in den Garten Gethsemane. Er zweifelt und betet, die Jünger aber schlafen immer wieder ein und stehen ihm nicht zur Seite. Gethsemane, hebräisch gat shemanim, heißt „Ölmühle“ und ist Teil des Ölberges. Der Ölberg ist mit Olivenbäumen übersät. Er liegt der Stadt Jerusalem gegenüber und liefert seinen Bewohnern seit alters her das wichtige Öl.

Jesus sucht den Trost der Olivenbäume

Ein traditioneller, alter Olivenhain - wie Gethsemane es war - hat eine ganz eigene Stimmung. Erst recht nachts. In seiner schwersten Stunde sucht Jesus diese Stimmung und den Trost der Olivenbäume. Vielleicht waren unter den Olivenbäumen im Garten Gethsemane einige, die schon König David gepflanzt, und welche, die die Propheten erlebt hatten. Vielleicht hatten sogar manche den Fall Jerusalems 600 Jahre früher überstanden. Jedenfalls stehen Olivenbäume dafür, dass sie sterben können und doch wieder neu austreiben. Jesus wollte mit seinen Zweifeln und bei seiner Verhaftung im Schatten und im Schutz dieser Bäume sein.

Vincent van Gogh malt als erster Olivenhaine

Unzählige Künstler haben durch die Jahrhunderte den zweifelnden Jesus und die schläfrigen Jünger gemalt, aber den besonderen Ort nicht wirklich dargestellt. Wirkliche Olivenhaine hat Vincent van Gogh als erster gemalt. Er suchte 1889 in äußerst bedrückter Situation, ein Jahr vor seinem Tod, selbst den Trost der Olivenbäume - und fand ihn. Sie haben ihn unendlich fasziniert, und er musste sie malen. Dabei hat er bewusst nie Jesus in Gethsemane dargestellt. Van Gogh meinte: Bei seinen Bildern, die die Stimmung und das Wesen der Olivenhaine wirklich einfangen, denken er selbst und die Betrachtenden sowieso an Gethsemane. Und werden in Gedanken dort sein.

Olivenbäume - ein Schatz der Erde und ein Geschenk des Himmels

Olivenbäume wachsen nicht in den Himmel, sie kommen mit wenig Wasser in kargen Gegenden zurecht. Man kann mit Ihnen nicht schnell Ertrag erwirtschaften. Wenn man sie pflanzt, hat erst die nächste Generation wirklich was davon. Mich versetzen sie immer wieder in Erstaunen. Sie machen demütig und glücklich. Ihr Olivenöl ist Lebensqualität pur. Sie sind ein Schatz der Erde und ein Geschenk des Himmels.

Musik: Lars Trier & Cristian Sievert, The Bird In The Oak

 

Sprecherin der Zitate: Karmen Mikovic

Zitat von Carol Drinkwater, The Olive Route: A Personal Journey to the Heart of the Mediterranean, London (2006), ebook (2011), S. 67f. im Original:  I had found them, or they had found me, these ancestors of our fellows back at the farm. Half a dozen six-thousand-year-old cultivated olive trees. It was difficult to appreciate what I was in the presence of. In the bygone years of prehistory, after the last great Ice Age, when the Mediterranean and its surrounding shores began to hot up again, when forests regained ground and flourished, there was the wild olive. Olea sylvestris was one of the earliest trees to take root around the baking coastal plains of the Mediterranean, wetter in those days. The fellows I was standing alongside were a mere eight thousand years younger than the last Ice Age, which was remarkable, but even more remarkable was the fact that these were not wild trees, they were of the genus Olea europaea, cultivated olive trees. Somebody had planted these six-thousand-year-old compelling beauties and somebody had farmed them.We were high in the ridged hills of chalky Mount Lebanon in Christian territory. These terraces were owned by the Church. Today, the fruits were harvested by pietists, yet the trees were older than Christ – four thousand years his senior. They pre-dated not only Christianity, but Islam and Judaism, too.

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