Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Weihnachtspäckchenzeit
Bild: Marie/Pixabay

Weihnachtspäckchenzeit

Christoph Hartmann
Ein Beitrag von Christoph Hartmann, Lehrer und Referent für katholische Schulpastoral
Beitrag anhören:

Kleine Hoffnungszeichen werden in diesen Tagen wieder an vielen Schulen gepackt. Es ist Weihnachtspäckchenzeit. Das Prinzip ist einfach und gut! Kinder bekommen eine Packliste. Sie gehen einkaufen und packen dann all die Stifte, Zahnbürsten, Lebensmittel und natürlich auch ein paar Naschereien in einen schönen Karton. Diese werden dann gesammelt und mit Lkws z. B. in die Ukraine oder nach Rumänien transportiert. Dort angekommen werden sie verteilt und lassen die Kinderherzen höherschlagen. Genau das konnte ich vor einigen Jahren selbst erleben, als ich mit Malteser Jugendlichen in Rumänien war. Wir hatten unsere Bullis vollgepackt bis oben hin. Alle Kinder sollten etwas bekommen. Die strahlenden Augen und Gesichter der Kinder sind mir bis heute in Erinnerung geblieben. Welch schöne Momente! Es sind kleine Hoffnungszeichen, die für einen Moment den Alltag verblassen lassen und in eine andere Wirklichkeit führen. Solche Hoffnungszeichen braucht die Welt gerade ganz viele!

Die Welt braucht neue Aufnäher

Ich möchte aber noch ein weiteres Hoffnungszeichen erwähnen. Es entstand vor 42 Jahren in der ehemaligen DDR. Die damalige Friedensbewegung gab sich die biblische Losung „Schwerter zu Pflugscharen“. Diese Worte zierten einen Aufnäher, der bald schon Kultstatus bekommen sollte. Der Aufnäher verbreitet sich und damit die Hoffnung auf Frieden. Aktueller kann es nicht sein!

Mich machen der Aufnäher und die Worte „Schwerter zu Pflugscharen“ nachdenklich. Um mich herum kracht es an allen Ecken. Leid. Tod. Flucht. Terror. Krieg. Sie wissen selbst um all die Krisenherde unserer Erde. Und bei all diesem Lärm sehne ich mich nach eben diesen kleinen Hoffnungszeichen für den Frieden. Wo sind die Aufnäher heute, die für ein neues Friedensreich werben und sich in Windeseile verbreiten? Vielleicht mit den Worten Jesu: „Meinen Frieden gebe ich euch.“

Auch wenn es naiv klingt und es nur scheinbar kleine Hoffnungszeichen sind, haben sie doch große Wirkung! Die strahlenden Kinderaugen und der Mauerfall sprechen für sich.

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren