Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Das Steinkreuz in Schottland
GettyImages/13threephotography

Das Steinkreuz in Schottland

Jörg Ahlbrecht
Ein Beitrag von Jörg Ahlbrecht, Evangelischer Pastor, Marburg
Beitrag anhören:

Als meine Finger über die verwitterte Steinoberfläche gleiten, löst das schon ein bisschen Ehrfurcht aus. Dieses mannshohe Kreuz aus Stein ist 1000 Jahre alt. Wow – 1000 Jahre Geschichte sind daran vorbeigezogen.

Steinkreuze als Wegmarke für die Pilger

Es steht in einer schottischen Kathedrale. Auf der Info-Tafel daneben lese ich: Früher stand es draußen in der Hügellandschaft und diente als Wegmarke für Pilger. Es war auf einem Hügel platziert – in Sichtweite zu dem Kreuz auf dem nächsten Hügel. Die Pilger konnten also sehen: Ah, da geht es weiter. So kamen sie sicher an das Ziel. Gut 1000 Jahre lang hat das funktioniert.

Das Kreuz gibt Orientierung

Heute brauchen wir solche Wegmarken nicht mehr. Aber das Kreuz gibt mir trotzdem Orientierung. Ich schaue unwillkürlich nach oben, wenn es auf einem Hügel steht. Es lenkt meinen Blick in den Himmel. Darum ist das Kreuz für mich ein Zeichen dafür, dass Himmel und Erde verbunden sind. Himmel und Erde, Gott und Mensch gehören zusammen. Ich versuche, nicht nur auf der menschlichen Ebene zu denken, sondern Gott in meine Gedanken mit einzubeziehen.

Gott und den Himmel in die eigenen Gedanken miteinbeziehen

Wenn ich mir Sorgen um das Klima und den Planeten mache, dann schaue ich auf das Kreuz und sage das Gott. Und ich bitte um die Kraft, dass ich nachhaltig mit Wasser, Energie und anderen Ressourcen umgehe. Oder in Konflikten. Ich kann Gott um die Kraft bitten, mir zu helfen, den Konflikt mal mit den Augen des anderen zu sehen. Wenn ich vor einer wichtigen Entscheidung stehe, welchen Weg ich einschlagen soll, dann ist das Kreuz für mich eine Wegmarke. Es zeigt mir: Mach deine Gedanken nicht nur von der menschlichen Perspektive abhängig. Bezieh auch Gott und den Himmel mit ein.

 

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren