Von Pontius zu Pilatus
Von Pontius zu Pilatus haben sie mich geschickt, sagt man so. Mein Schwager hat’s gerade erlebt, als er von einer Behörde Unterlagen für Anträge gebraucht hat. Die eine Stelle hat ihn an die nächste verwiesen. Drei Mal ging es ihm so, bis er endlich bei dem zuständigen Sachbearbeiter war. Planlos hin- und herlaufen, weil einem keiner weiterhelfen kann oder will, kostet Nerven und ist anstrengend.
„Von Pontius zu Pilatus“, die Redewendung ist eigentlich Unsinn
„Von Pontius zu Pilatus“, die Redewendung ist eigentlich Unsinn. Denn Pontius und Pilatus bezeichnen denselben Mann. Pontius Pilatus war römischer Statthalter im alten Israel. Vor Pilatus hatte man Jesus angeklagt.
Doch Pilatus hatte zunächst keine Lust, sich in den Fall Jesus einzumischen. Deshalb schickte er Jesus zu einer anderen Stelle, zu König Herodes. Auch der wollte nicht zuständig sein und schickte Jesus wieder zurück. Dieses Hin- und Hergelaufe ist sprichwörtlich geworden.
Es ist schön, wenn man gleich richtig ankommt
Wie schön ist es dagegen, wenn ich gleich richtig ankomme und willkommen bin. Das gibt es ja zum Glück auch. Selbst bei einem Behördengang kann ich diese Erfahrung machen. Und noch viel mehr bei lieben Menschen. Statt vergeblich von Pontius zu Pilatus laufen eine offene Tür, ein offenes Ohr.
Bei Gott ist man immer an der richtigen Adresse
Ich erfahre das auch, wenn ich bete. An Gott kann ich mich immer wenden. Meine großen und kleinen Anliegen aussprechen. Ihm kann ich sagen, was mich erfreut und was ich brauche. Was mir Sorgen macht und den Schlaf rauben will. Gott hat ein offenes Ohr für mich. Gott verspricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.