Anders auf Probleme sehen
„Ach wissen Sie, junger Mann, Probleme sind immer so groß, wie man sie macht“, erzählt mir die Frau am Gartenzaun.
Wahrscheinlich habe ich etwas ungläubig geschaut, denn sie fährt fort: „Ich habe in meinem Leben so viele Probleme gehabt. Unser Haus ist abgebrannt, mitten in der Nacht, und ich konnte meine Kinder nur noch im Schlafanzug retten. Damals dachte ich, es kann nicht mehr schlimmer kommen. Bis dann mein Mann mit fünfzig einen Schlaganfall bekam und ich ihn pflegen musste.“
Sage deinen Problemen, dass du einen großen Gott hast
Ein Moment schweigen wir. „Wollen Sie wissen, was mir geholfen hat?“, fragt sie, steht auf, geht in ihre Küche und kommt mit einem Kalenderblatt zurück.
„Immer, wenn ich das Gefühl habe, es geht nicht mehr weiter, sitze ich auf meiner Küchenbank. Dann fällt mein Blick auf diesen Zettel, auf dem steht: „Erzähle Gott nicht, dass du große Probleme hast, sondern sage deinen Problemen, dass du einen großen Gott hast.“
Vertrauen in Gott
Ganze Nächte hat sie auf ihrer Küchenbank gesessen und versucht, so zu beten. Immer in dem Vertrauen, dass Gott größer ist als ihre Probleme. Bis sie dann sagen konnte: „So lieber Gott, jetzt kennst du meine ganze Not. Aber du bist größer. Nimm alles in deine Hand. Hilf mir. Zeig mir den Weg, den ich gehen kann“.
Als ich mich von ihr verabschiede, sieht sie gelassen aus und irgendwie getragen. Wenn ich heute Probleme habe, muss ich an sie und ihr Kalenderblatt denken: „Erzähle Gott nicht, dass du große Probleme hast, sondern sage deinen Problemen, dass du einen großen Gott hast.“