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Joseph von Copertino - Schutzpatron der Schüler

Joseph von Copertino - Schutzpatron der Schüler

Uwe Groß
Ein Beitrag von Uwe Groß, Katholischer Diakon, Pfarrei St. Peter und Paul, Wiesbaden
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Heute gibt es Halbjahreszeugnisse in Hessen. Und schon bald büffeln viele Schüler wieder für ihr Abi oder ihren Realschulabschluss. Kaum einer von ihnen kommt vermutlich auf die Idee, sich Hilfe bei Joseph Copertino zu holen. Den kennt man bei uns auch so gut wie gar nicht. In Italien aber ist Joseph gerade so gefragt wie kaum ein anderer Heiliger. Abiturienten und Studenten, die Prüfungen vor sich haben, füllen seine Homepage mit Hilferufen um gute Prüfungen. „Heiliger Joseph von Copertino - hilf mir, dass ich das Abitur schaffe.“ So und auch anders wenden sich die Schüler in diesen Tagen an den Heiligen. Dabei war dieser Joseph zu seiner Schulzeit im 17. Jahrhundert alles andere als ein Überflieger. Die Kinder nannten ihn höhnisch „Bocca aperto“ - offenes Maul, weil er oft dumm mit halbgeöffnetem Mund dastand und nichts zu sagen wusste. Selbst für ein Schuster- Lehre hat es bei ihm nicht gereicht. Dann ist er ins Kloster gegangen, das ihm bescheinigte: Dieser Junge ist zu blöd, um schwarzes von weißem Brot zu unterscheiden. Nur mit Hilfe seines Onkels ist es ihm gelungen, doch noch den geistlichen Weg einzuschlagen. Er wurde Priester. Von nun an aber hat sich das Blatt gewendet. Schon bald wurde klar: Joseph besaß Fähigkeiten, die nur wenige hatten. Er konnte Dinge voraussehen, er konnte sich gut in Menschen hineinversetzen und ihnen bei Problemen weiterhelfen, er hat den Menschen ihre Sünden auf den Kopf zugesagt und er konnte Menschen von Krankheiten heilen. Jedenfalls wenden sich heute noch alle in Italien, die keine schulischen Überflieger sind, an ihn und bitten ihn um seine Hilfe.

Ich finde dieser heilige Joseph ist ein echter Mutmacher. Mit seinen schulischen Startschwierigkeiten erinnert er mich an manche Kinder, die ich unterrichte. Ich frage mich manchmal: „Was wird wohl mal aus dem oder der werden?“ Dabei habe ich gar nicht im Blick, dass so manch einer ein Spätzünder ist, und erst viel später seine Talente offenbart.

Mir sagt der heilige Joseph von Copertino jedenfalls: Ich soll nie ein Kind aufgeben, ich darf auf sein verborgenen Talent gespannt sei

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