Die Wissenschaft will den Alterungsprozess bekämpfen
„Das Altern – das werden wir abschaffen“, sagt der amerikanische Wissenschaftler selbstbewusst in die Kamera. „Altern ist so etwas wie eine Krankheit. Man muss nur die menschlichen Gene ein wenig verändern. Wir arbeiten daran. In hundert Jahren wird man sagen: Früher sind die Menschen alt geworden und gestorben, und sie haben nichts dagegen getan. Wie seltsam!“
Als die Fernsehsendung zu Ende ist, bin ich noch lange mit den steilen Thesen der Forscher beschäftigt. Sollte es wirklich möglich sein, den Alterungsprozess aufzuhalten? Also: nicht nur länger zu leben, sondern dabei auch jung zu bleiben? Der sprichwörtliche Jungbrunnen aus den Märchen – machbar?
So richtig vorstellen kann ich mir das nicht. Aber er fasziniert mich natürlich auch, der Traum vom ewigen Leben.
Die Forscher haben verschiedene Ideen für seine Verwirklichung, die Manipulation unserer Gene ist nur eine davon. Andere wollen ihr Bewusstsein in Computern speichern und so weiterleben. Sie zeichnen so viel wie möglich von ihrem Leben auf und füttern ihre Rechner mit den Daten. In mir beginnen sich Fragen zu regen.
Wie sinnvoll ist das?
Tun wir der Welt etwas Gutes damit?
Klammern wir uns verzweifelt an dieses Leben, weil wir einfach Angst vor seinem Ende haben?
Und ich denke:
Wenn ich nur auf den Tod starre, dann verpasse ich doch sogar mein Leben jetzt und hier. Begrenzt wie es ist, ist es doch gerade deshalb einzigartig und interessant und kreativ. Ich will einfach mein Leben jetzt und hier bewusst leben.
Und was danach ist – das werde ich dann sehen.
Der christliche Glaube spricht davon, dass Gott uns neues, ewiges Leben schenkt.
Ein Leben, das ganz anders ist als wir es kennen.
Und vor allem: Eins ganz ohne Not, ohne Elend, ohne Tod.