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Leute gibt’s!
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Leute gibt’s!

Dr. Burkhard Freiherr von Dörnberg
Ein Beitrag von Dr. Burkhard Freiherr von Dörnberg, Dekan, Evangelischer Kirchenkreis Marburg

Leute gibt’s! Da ist zum Beispiel er: Anfang dreißig, angenehmes Auftreten, gewitzt und interessant.

Er ist gerade dabei, so richtig durchzustarten.

Fans scharen sich um ihn, seine Bekanntheit steigt. Es läuft bei Jesus, so könnte man sagen.

So sehen es auch seine engsten Freunde und Berater, die Jünger.

Er ist ein gefragter Mann, einer, dem die Leute nachlaufen.

Gerade heute wird er wieder umlagert.

Jetzt heißt es „liefern“! Den Menschen etwas bieten. Am besten was ganz Neues, was Anregendes.

Die Spannung in der Menge steigt. Die Erwartungen sind groß. Jetzt kommt alles auf ihn an, oder?

Und er – was macht er? Er sieht das anders. Er zieht sich erst einmal zurück.

Weg von den Erwartungen der Anderen. Weg von ihren Wünschen und ihren Vorstellungen.

Wieso? Weil er meint, er braucht Kraft um Kraft weiterzugeben. Weil er auch für sich klären muss, was er leisten kann und was nicht. Kann er alle Erwartungen erfüllen? Wo muss er nein sagen, wo sich engagieren? Was ist eigentlich sein Ziel?

Das kann ich gut verstehen. Wenn die Arbeitsbelastung groß wird, die Erwartungen hoch sind, dann tut es gut, wenn ich mich zurückziehen kann. Zur Ruhe komme. Meine Gedanken sortieren kann.

Wenn ich merke, dass auch ich nicht allem gerecht werden kann.- Dass es auch für mich Kraftquellen gibt. Neben nachdenken und mich mit anderen besprechen ist das für mich das Beten, das Gespräch mit Gott.

Der Mann Anfang dreißig, der nimmt sich Zeit um genau hinzuhören. Erst in der Stille auf Gott. Dann den Leuten. Erst dann „liefert“ er.

Er heißt übrigens Jesus.

Bis heute ein gutes Vorbild, finde ich.

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