Kirchenräume
Heute vor einem Jahr hat die Welt den Atem angehalten. In Paris stand die berühmte Kathedrale Notre-Dame in Flammen. Die Bilder der brennenden Kirche und vom Turm, der eingestürzt ist, sind um die Welt gegangen. Es gab eine große Welle der Solidarität. Nicht nur bei Gläubigen. Viele Menschen haben auf einmal gespürt: Eine Welt ohne Kirchen – wie arm wäre das denn?
Kirchen stehen mitten drin und gehören zum Bild unsrer Städte und Dörfer
Kirchen gehören in unsere Städte und Dörfer, stehen mittendrin und ragen gleichzeitig aus ihnen heraus. Sind Zeichen dafür, dass es mehr gibt als das, was uns täglich vor Augen ist. Weisen auf Gott hin. Mitten im Geschehen.
Gut, sich daran zu erinnern, gerade in diesen Wochen, wo alles anders ist als gewohnt. Viele sind verunsichert und überfordert, bangen um Einkommen und Arbeitsplatz, fühlen sich allein gelassen. Viele merken: Menschliches Können hat Grenzen. Das Leben ist gefährdet auch in einer hoch technisierten Welt.
Ein Kirchenraum gibt Geborgenheit
Wie gut täte es jetzt, für einen Moment das hinter sich zu lassen. Einen Kirchenraum zu betreten, die Geborgenheit zu spüren, den anderen Geist, der in einer Kirche atmet. Hier kann ich mich öffnen, die Gedanken ordnen, meine Sorgen vor Gott aussprechen. Beten. Ich erinnere mich an Worte der Bibel: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“
Gottes Geist kann man überall spüren
Doch wenn ich gerade nicht in eine Kirche gehen kann, dann suche ich mir einen anderen Raum, etwa eine stille Ecke im Zimmer. Zünde eine Kerze an und sammle mich. Denn gerade jetzt brauche ich diesen Geist so dringend. Den Geist, der Mut macht und nicht verzagen lässt. Den Geist, der den Blick für andere schenkt. Den Geist, der mich vernünftig nach vorne blicken lässt. Gottes Geist!
