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Gedenken zu Beginn
Bild: www.ÖKT.de/medio.tv

Gedenken zu Beginn

Dr. Elisabeth Krause-Vilmar
Ein Beitrag von Dr. Elisabeth Krause-Vilmar, Evangelische Pfarrerin, Bad Vilbel
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Heute beginnt der 3. Ökumenische Kirchentag. Der Kirchentag findet digital statt und möchte Dialog und Austausch ermöglichen.

Themen des digitalen ökumenischen Kirchentags

Wie gewohnt gibt es eine bunte Mischung aus gesellschaftspolitischen Themen, Kultur und geistlichen Inhalten. Da wird diskutiert, wie wir die Klimaziele erreichen können, was die Digitalisierung mit uns Menschen macht und zum Beispiel auch über die Sterbehilfe.
Statt Polemik, Populismus und Provokation will der Kirchentag zur gesellschaftlichen Verständigung beitragen.
Wie gut und wichtig, denke ich, ein kirchliches Forum zu haben, in dem in einem fairen Diskurs gestritten wird. In einer Zeit, die vielen oft hoffnungslos erscheint, hilft es, in einer guten Atmosphäre zusammenzukommen. Reden hilft.

Jeder Kirchentag beginnt mit Erinnern

Jeder Kirchentag beginnt jedoch nicht mit dem Diskutieren, er beginnt mit dem Erinnern. Die erste inhaltliche Veranstaltung auf dem Programm heißt immer "Gedenken zu Beginn". Dabei wird die Geschichte jüdischen Lebens vor Ort in den Blick genommen – auch das Leiden durch die Shoa. Es kommen Stimmen gegen Antisemitismus und Rassismus zu Wort.

Erinnern geschieht in vielen Formen.

Erinnern geschieht in vielen Formen. Und erinnern heißt: Ihre Namen zu nennen, ihre Geschichte zu erzählen und dadurch ihnen zumindest einen Teil ihrer Würde zurückzugeben.
Wie weise, solch eine digitale Großveranstaltung, auf der so viel über die Zukunft diskutiert wird, mit dem Gedenken zu beginnen.

Zurückschauen und dann erst nach vorn

Wenn ich nach vorne schaue und etwas Neues beginne, ist es mir wichtig, immer auch mal innezuhalten und zurückzublicken.
Was hat mich und meine Geschichte geprägt?
Welche Verluste trage ich mit mir herum?
Was gibt mir Hoffnung, dass Probleme gelöst werden können?
Was ist mein Fundament?
Bevor ich eine neue Richtung einschlage, hilft es mir, mich bewusst noch einmal umzuschauen.
Das können wir vom Ökumenischen Kirchentag lernen:
Reden hilft. Und erinnern auch.

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