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Schaltjahr

Schaltjahr

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Wussten Sie, dass wir unser heutiges System mit den Schalttagen einem Papst aus dem 16. Jahrhundert verdanken? Ja, 1582 führt Gregor XIII. den sogenannten „Gregorianischen Kalender“ ein, der bis heute gilt.

Man wusste zwar schon seit Jahrhunderten, dass unser Kalender ein kleines Problem hat, weil das eigentliche Sonnenjahr knapp 6 Stunden länger ist als 365 Tage – und schob seit damals alle vier Jahre einen Schalttag ein. Klar: 4 mal 6 Stunden gleich 24 Stunden. Alle vier Jahre ein Tag.

Doch weil es eben nur knapp 6 Stunden sind, hatte sich bis ins sechszehnte Jahrhundert wieder eine Differenz von rund 10 Tagen ergeben. Und es wollte ja keiner, dass Ostern irgendwann in die Weihnachtszeit rutscht. Also strich Gregor kurzerhand 10 Tage aus dem Kalender und setzte ein neues System ein. Das lässt gelegentlich den Schalttag weg und sorgt so dafür, dass das astronomische und das kalendarische Jahr zusammen passen.

Natürlich wollte Gregor mit dieser Entscheidung zugleich ein Zeichen setzen: Ich, der Papst, entscheide, wie die Zeit richtig gezählt wird. Darum weigerten sich die aufmüpfigen Evangelischen anfangs auch, die neue Zeitrechnung anzuerkennen. Nun, irgendwann sahen sie zum Glück ein: Je mehr gemeinsame Werte man hat – und sei es nur ein gemeinsamer Kalender – desto besser kann man miteinander leben.

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