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Faschingsdienstag
Bild: Pixabay

Faschingsdienstag

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Helau! Und noch emal: Helau! Ja, heute ist Faschingsdienstag. Für viele der absolute Höhepunkt der Faschings-zeit. Das heißt: Heute darf man noch mal so richtig schön feiern. Man sollte sogar. Gerade als Glaubender. Wirklich! Ursprünglich war nämlich überhaupt nur der Dienstag vor dem Aschermittwoch „Fasching“!

Dazu muss man wissen: Das Wort „Fasching“ hat sich direkt aus dem mittelalterlichen Wort „Vaschang“ entwickelt – und bedeutet: „Ausschenken des Fastentrunks“. Sprich: Zum „Vaschang“ wurde von den Kirchen Bier ausgeschenkt, um die Leute psychisch und moralisch darauf einzustimmen, dass am Aschermittwoch eine sechswöchige Fastenzeit beginnt. Die große Fastenzeit vor Ostern.

Und weil die Leute das mit dem Fasten damals sehr ernst genommen haben, sollte der Übergang vom Feiern zum Verzichten ganz bewusst zelebriert werden. Im Lauf der Jahrhunderte ist dann aus dem symbolischen Ausschenken eines Fastentrunks immer mehr ein riesiges Fest geworden, die Faschingszeit hat sich von einem Tag auf mehrere Wochen ausgeweitet – und das kleine Wort „Fasching“, das eigentlich nur den Dienstag betraf, wurde zu einem Oberbegriff für die ganzen tollen Tage.

Nebenbei: In den meisten Ländern der Welt heißt der Faschingsdienstag ja „Mardi Gras“, also: „Fetter Dienstag“. Da steckt natürlich genau das Gleiche drin: Feier den Dienstag ganz bewusst als Vorbereitung auf die Fastenzeit. Denn dann wirst du beides, die Fröhlichkeit und die Zeit der inneren Besinnung viel intensiver erleben.
In diesem Sinn: Helau!

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