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Schritt in eine neue Perspektive
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Schritt in eine neue Perspektive

Dr. Barbara Brüning
Ein Beitrag von Dr. Barbara Brüning, Katholische Journalistin, Autorin und Systemische Familienberaterin, Frankfurt
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Es ist schon ein paar Jahre her. Damals lebte mein Vater noch, und wir sind alle zusammen nach Italien ans Meer gefahren. Wir haben auf einer dieser wunderschönen Panoramastraßen angehalten, um die Aussicht zu genießen. Zu viert haben wir nebeneinander gestanden, und der Zufall wollte es, dass direkt vor mir ein Baum gestanden hat. Ich habe einen Scherz daraus gemacht und gesagt: Komisch, ich kann das Meer gar nicht sehen. Und mein Vater hat mit einem Augenzwinkern geantwortet: Tja, manchmal genügt eine kleine Änderung des Standpunkts, um eine große Veränderung in der Perspektive hervorzurufen. Ich weiß gar nicht, warum mir dieser Satz so in Erinnerung geblieben ist. Aber ich muss oft dran denken. Auch zum Beispiel, wenn ich vor einer großen Aufgabe stehe und denke, ich kann sie nicht bewältigen. Der erste Schritt ist diese kleine Veränderung des Standpunkts, stelle ich mir dann vor. Und danach wird alles schon wieder ganz anders aussehen.

Blickwinkel ändern – und sich neue Möglichkeiten erschließen

Ich habe mich auch in der Corona Zeit oft daran erinnert. Wenn andere gesagt haben: „Oh je, das ist das Ende unseres Wohlstands, es wird ab sofort alles ganz schrecklich“, dann habe ich mir gesagt: Erst mal einen Schritt machen, dann habe ich vielleicht eine ganz neue Perspektive. Und Perspektive bedeutet ja viel mehr als nur etwas anderes zu sehen: Oft sieht man neue Möglichkeiten, bekommt neue Ideen, entdeckt neue Vorlieben. Obwohl es vielen Menschen durch die Corona- Einschränkungen wirklich schlecht ergangen ist, habe ich auch von sehr vielen gehört: Wir haben gedacht, es wäre eine Katastrophe, aber dann hat es uns eigentlich eher gutgetan.

Veränderung weitet meinen Blick

Jeder neue Schritt in eine neue Richtung bringt auch neues Wissen und neue Sichtweisen mit sich. Dadurch verändere ich mich und meine Aussicht auf die Welt.

Manchmal entsteht dabei sogar ein richtig großer Weitblick, wie man ihn vorher gar nicht erahnt hat. So wie damals beim Italienurlaub mein Ausblick aufs Meer.

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