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Neuen Mut und neue Stärke
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Neuen Mut und neue Stärke

Rolf Müller
Ein Beitrag von Rolf Müller, Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt

Ich staune darüber, wer oder was am heutigen Montag so alles seinen Namenstag feiern kann: Länder wie England, Malta, Albanien und Georgien; Städte wie Genua in Italien und St. Georgen im Schwarzwald, der schöne Dom auf dem Lahnfelsen in Limburg und das ganze Bistum Limburg; dazu all die Leute, die Georg heißen: Sie alle haben den Heiligen Georg als Schutzpatron.

Mich fasziniert dieser Heilige, obwohl nur Legenden von ihm bekannt sind. Er hat zu Beginn des vierten Jahrhunderts gelebt und ist in einer Christenverfolgung für seinen Glauben umgebracht worden. Alles, was von ihm erzählt wird, hat für mich mit Mut und Stärke zu tun. Die bekannteste Legende geht so: Einmal soll ein Drache eine Stadt bedroht haben. Er hat von der Bevölkerung gefordert, dass man ihm eine Frau zum Opfer darbringen soll; andernfalls würde er die Stadt niemals in Ruhe lassen. Sankt Georg kam der Frau mutig zu Hilfe und tötete den Drachen. Eine andere Legende sagt: Der Heilige Georg hatte einen großen Besitz. Aber als er zum Glauben gekommen war, hat er alles an die Armen verschenkt.

Was ich an dem Heiligen bewundere: Georg hatte den Mut, gegen Böses etwas zu unternehmen. Und er hatte die innere Stärke, alles Unnütze loszulassen und für die Armen einzutreten. Wie oft wünsche ich mir das auch. Gerade vor ein paar Tagen erst war ich wieder viel zu feige gewesen. Ich war spazieren, und da habe ich beobachtet: Ein Mann hat einen ganzen vollen Aschenbecher in ein Gebüsch gekippt. Ich hatte nicht den Mut einfach mal zu sagen: „Lassen Sie das“. Lieber hatte ich meine Ruhe. Und wenn ich sehe, wie viel Überflüssiges ich mir oft einkaufe, viel mehr als ich nötig habe. Daran merke ich: Mir geht es richtig gut. Nur die innere Stärke, zu teilen, die fehlt mir oft.

Neuen Mut gegen Böses anzugehen und neue innere Stärke zum Teilen mit den Armen – das wünsche ich heute Allen, die mit dem Heiligen Georg etwas zu tun haben; ganz besonders den Menschen in meiner Heimatdiözese, dem Bistum Limburg. Aber natürlich auch mir selbst und allen Menschen, groß und klein!

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