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Das kann jedem passieren
Bild: pixabay

Das kann jedem passieren

Patrick Smith
Ein Beitrag von Patrick Smith, Evangelischer Pfarrer, Kelkheim
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Meine Freundin war mit ihren beiden Söhnen im Schwimmbad. Bei strahlender Sonne und dem Geruch von Pommes Frites und Chlor. Einer ihrer Jungs wollte vom Sprungturm was Tolles vorführen: Köpfer rückwärts. Meine Freundin erzählt: „Er ist schon auf dem Brett stolz gewesen auf das, was er gleich zeigen wird.“ Er springt also ins Becken und taucht auf, sehr zufrieden mit seinem Sprung. Aber etwas stimmt nicht. Hinter ihm auf der Wasseroberfläche treibt seine Badehose. Er hatte die Kordel der Schwimmshorts nicht richtig zugezogen.

Der erste Gedanke: "Wie peinlich!"

„Der Arme!“, sage ich spontan. „Das muss ja peinlich für ihn gewesen sein.“ Aber meine Freundin sagt: „Gar nicht. Er hat gelacht! Und dann seine Badehose unter Wasser angezogen.“ Er stieg aus dem Becken und hat seine Mutter beruhigt: „Mama, entspann dich! Da muss man sich doch nicht schämen. Kann doch jedem mal passieren!“

Ein Missgeschick kann jedem passieren

Ich finde: Eine tolle Reaktion für einen Zwölfjährigen. Ihm ist ein Missgeschick passiert. Und damit nicht genug: Alle konnten es sehen. Gerade das ist ja das Peinliche. Wenn mir was daneben geht, kenn ich den Gedanken: Hoffentlich hat das niemand gesehen! 

Niemand ist unfehlbar

Aber dieser Zwölfjährige geht souverän damit um. Er sagt: „Kann doch jedem mal passieren!“  Dahinter steckt für mich die tiefe Einsicht: Menschen sind nicht perfekt. Wir machen Fehler. Kein Grund, sich in Grund und Boden zu schämen! Schließlich muss ich mich selbst nicht für unfehlbar halten.

Der Junge hat das offensichtlich verstanden. Trotzdem passt er ab jetzt auf, dass die Schwimmshorts immer gut zugeschnürt sind.

 

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