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Nicht auf Gott warten
Pixabay/Arek Socha

Nicht auf Gott warten

Dr. Ulf Häbel
Ein Beitrag von Dr. Ulf Häbel, Evangelischer Pfarrer, Laubach-Freienseen
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In meinem Arbeitszimmer hängt ein Bild. Darauf sieht man im Vordergrund die Oberfläche des Mondes, dahinter das dunkle Weltall und einen Teil der Erde. In das Dunkel ist leuchtend ein Satz geschrieben:

„Nichts auf der Welt wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott alleine sich darum kümmert.“

Ein Satz von Martin Luther King

Dieser Satz stammt von Martin Luther King, der in den USA bis zu seiner Ermordung für die Menschenrechte gekämpft hat – energisch aber gewaltlos, friedliebend statt aufzustacheln. Mit dieser Haltung hat er Hundertausende motiviert, sich ihm anzuschließen und ebenfalls für Gerechtigkeit auf die Straße zu gehen.

„Nichts auf der Welt wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott allein sich darum kümmert.“

Wenn wir mehr Gerechtigkeit und Frieden wollen, dann müssen wir uns dafür engagieren

Das heißt für mich: Wenn wir mehr Gerechtigkeit und Frieden wollen, dann müssen wir uns dafür engagieren. Trotz aller Zweifel und Widerstände, die es gibt. Es reicht nicht, darauf zu warten, dass ein anderer sie löst – und sei es Gott. Für Frieden in der Welt braucht es auch uns Menschen.

Wir brauchen auch Gott, von ihm kommt die Kraft

Für mich gilt der Satz aber auch umgekehrt: Nichts auf der Welt wird gelöst, wenn ich mich allein darum kümmere. Denn ich merke: Dabei komme ich schnell an Grenzen. Ich brauche Menschen, die sich mit mir gemeinsam engagieren. Und: Ich brauche auch Gott. Denn von Gott bekomme ich die nötige Kraft, damit ich mich kümmern kann und meinen Teil zur Welt beitragen kann. Ein bisschen so wie Martin Luther King: energisch und friedliebend – und mit vielen anderen an meiner Seite.

Denn nichts auf der Welt wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott alleine sich darum kümmert.

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