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Was war, zählt nicht mehr
Bild: Stefan Keller/Pixabay

Was war, zählt nicht mehr

Marcus Vogler
Ein Beitrag von Marcus Vogler, Leitender katholischer Pfarrer der Pfarrei St. Bonifatius Amöneburger Land
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In einem Begleiter für die Fastenzeit ist ein Bild abgedruckt. Darauf beißt ein Mensch mit einer Narrenkappe in eine Steinplatte, in die das Wort „gestern“ eingemeißelt ist. Unter dem Bild steht der Satz: „Wer sich am Gestern die Zähne ausbeißt, ist ein Narr.“ Mich regt dieser Impuls zum Nachdenken an: Wie oft beiße ich mir bildlich gesprochen die Zähne aus an Dingen, die längst vergangen sind und die ich sowieso nicht mehr ändern kann.

Schritt 1: Die Bausteine des Lebens neu ordnen

„Die Zeit“, so schreibt es Saint-Exupéry, der geistliche Vater des unsterblichen „Kleinen Prinzen“, „die Zeit erstarrt in genau dem Augenblick, in dem sie vergangen ist, zu einem Granitblock, unveränderbar und unwiederbringlich. Nur die Gegenwart ist essbar und an uns überantwortet, und sie gleicht den ungeordneten Bausteinen, die zu Füßen eines stümperhaften Baumeisters liegen. An uns ist es, daraus die Zukunft zu gestalten.“ Soweit die klugen und wahren Worte des bekannten Schriftstellers.

Schritt 2: Ein neues Fundament mit den Bausteinen des Lebens gestalten

Die Fastenzeit, in der sich Christen auf Ostern vorbereiten, ist eine Einladung, die wesentlichen Fragen des Lebens wieder neu in den Blick zu nehmen. Ich möchte mir diesen Impuls zu Herzen nehmen und kein Narr sein. Ich will mir an der Vergangenheit nicht die Zähne ausbeißen, weil ich sie sowieso nicht mehr ändern kann. Ich möchte mit den Bausteinen der Gegenwart, so wie sie heute vor mir liegen, meine Zukunft gestalten.

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