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Nur noch ein Schritt
Bild: pexels / Jose Aragones

Nur noch ein Schritt

Michael Becker
Ein Beitrag von Michael Becker, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Ich will nur schnell etwas einkaufen, habe den Türgriff vom Geschäft schon in der Hand. Da sehe ich das Schild an der Tür. Darauf steht: Sie sind nur noch einen Schritt entfernt von Ihrer Zufriedenheit! Wenn ich gleich die Tür aufmache, soll das heißen, werde ich zufrieden. Dann wird mir geholfen, wie auch immer.

Das Schild gehört an jede Kirchentür

Das Schild müsste an jeder Kirchentür hängen, finde ich, und zwar ganz groß: Sie sind nur noch einen Schritt entfernt von Ihrer Zufriedenheit! Dann würde ich jeden Tag den einen Schritt hineingehen in diese Kirche. Was kann schöner sein als zufrieden?

Zufrieden, weil Gott es gut mit mir meint

Weil Gott mir Gutes verspricht, weil er mich beschützt, ermahnt oder die Hände zum Segen auflegt. Ich werde nicht alles an Gott verstehen, das geht gar nicht. Aber ich will hören, dass Gott es gut mit mir meint, auch wenn vieles gar nicht so gut aussieht. 

Gottes Willen folgen, nicht nur meinem

Aber Vorsicht: Zufrieden sein heißt nicht, immer nur zu lächeln. Der liebe Gott ist auch ein ernster Gott. Ich soll ja seinem Willen folgen, nicht nur meinem. Ich soll Mitmenschen achten, auch wenn sie unleidlich sind. Der liebe Gott ist kein kuscheliger Gott, der mich Tag und Nacht umarmt.

Wie Zufriedenheit anfängt

Zufrieden macht mich, wenn ich nicht „einfach so“ zufrieden bin mit mir, sondern vorher bitte: Lieber Gott, sei barmherzig mit mir und meinen Fehlern. Hilf mir, dass ein guter Mensch aus mir wird. So fängt Zufriedenheit an. Mit der Bitte um Hilfe. Dann umarmt mich Gott. 

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