Aktuelles zum Weltreligionstag
Moderator/in:Heute ist der „Weltreligionstag“, ein Tag, an dem es mal grundsätzlich um Fragen geht: Was ist eigentlich Religion? Und wozu braucht man Religion?
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Erzähl uns doch mal als Pfarrer, was es mit der Religion so auf sich hat.
Gerne! Offensichtlich gibt es in allen Kulturen der Welt die Sehnsucht, zu wissen: Wo komme ich eigentlich her? Warum bin ich da? Und: Wo gehe ich hin? Religion ist der Versuch, auf diese Fragen eine Antwort zu finden.
Der Begriff „Religion“ selbst kommt wahrscheinlich von dem lateinischen Wort „Religare“ und meint: Ich binde mich etwas an. Ich mache mich an etwas fest. Wer religiös ist, verbindet also sein Leben mit bestimmten Werten und Idealen.
Viele Menschen auf der Welt sind überzeugt, hinter solchen Werten steckt etwas Göttliches, göttliche Kräfte. Aber schon Martin Luther hat den schönen Satz gesagt: „Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott.“ Also: Das, was dein Leben bestimmt, woran du dich festhältst, das ist deine Religion.
Meinst du, dass wir in diesem sehr offenen Sinn alle religiös sind?
Na ja, ich glaube zumindest, dass viele von uns etwas haben, was uns irgendwie „heilig“ ist – also so wichtig, dass wir uns dafür einsetzen.
Dazu kommt, es gibt Studien, die belegen: Je mehr ein Mensch über sich selbst hinausdenkt, also sein Dasein in größere Zusammenhänge einordnet, desto glücklicher ist er. Also ich würde sagen: Es lohnt sich, an etwas zu glauben. Vielleicht ist der Weltreligionstag ja die Gelegenheit, mal nachzudenken: Woran glaube ich eigentlich?
