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Hessen gegen rechts
Bild: Niek Verlaan/Pixabay

Hessen gegen rechts

Steffen Jahn
Ein Beitrag von Steffen Jahn, Katholischer Referent für Weltkirche, Bischöfliches Generalvikariat Fulda
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Moderator/in: Seit einigen Tagen geht ein Ruck durch Deutschland. In vielen Städten in Deutschland gehen Menschen auf die Straße, um gegen die AfD und gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. Alleine in Frankfurt versammelten sich am Samstag über 40.000 am Römerberg und am Paulsplatz. In Kassel, Gießen und Limburg demonstrierten ebenfalls tausende Menschen. Und diese Woche geht es weiter, jetzt gerade zum Beispiel in Darmstadt auf dem Friedensplatz. Steffen Jahn von der katholischen Kirche, du hast dir darüber auch Gedanken gemacht?

Autor/in: Ja, und ich bin beeindruckt! Ich find‘s prima, dass seit letzter Woche immer mehr Menschen in Hessen und in ganz Deutschland auf die Straßen gehen und damit deutlich machen: „Wir sind gegen rechte Hetze und rechten Populismus!“ Demokratie lebt von den Menschen, die sich für Freiheit und Menschenrechte einsetzen – und das sind gerade wirklich sehr viele! Protest ist aber nicht gleich Protest. Für mich haben die letzten Tage aber auch gezeigt, dass es einen Unterschied macht, wie und für was man demonstriert. Es ist einfach, „gegen was zu sein“. Sich aber für Demokratie, für Vielfalt und für unsere Verfassung einzusetzen, das erfordert Mut und persönlichen Einsatz.

Moderator/in: Und bist du als Christ der Meinung, die Kirchen haben dabei einen besonderen Auftrag?

Autor/in: Ja, das glaube ich schon.Als Christen sind wir uns der Verantwortung für eine menschenfreundliche Gesellschaft bewusst. Und die Kirchen treten aktiv für die Demokratie ein. Viele Bischöfe, kirchliche Verbände und der Bund der Katholischen Jugend haben zur Teilnahme an Veranstaltungen aufgerufen und waren in den letzten Tagen selbst mit dabei. Ich finde, Kirche darf dabei ruhig auch etwas politischer sein, es geht beim Einsatz für Freiheit und Menschenrechten nämlich um was existenziell Wichtiges für unsere gesamte Gesellschaft und da ist die Kirche ja mittendrin.  Es gibt übrigens auch diese Woche noch jede Menge Gelegenheiten, sich weiter zu beteiligen, zum Beispiel am Holocaustgedenktag am kommenden Samstag. Also: Mitmachen und Kante zeigen gegen rechts!

 

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