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Die heiligen drei Könige auf Abwegen
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Die heiligen drei Könige auf Abwegen

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:Jetzt am Samstag ist Dreikönigstag, der Tag, an dem die Heiligen Drei Könige zur Krippe nach Bethlehem gekommen sein sollen. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Erzähl doch mal von der Reise: Wo waren die Jungs denn zwei Tage, bevor sie nach Bethlehem kamen?

Erst mal haben sie sich verlaufen! Die Heiligen Drei Könige waren ja eigentlich Wissenschaftler, Sterndeuter. Die sind einem Stern gefolgt, von dem sie glaubten: Dieser Stern zeigt uns die Geburt eines neuen Königs von Israel an und führt uns direkt zu ihm. Dieser Stern war quasi das erste Navi der Weltgeschichte.

Das Problem war nur: Die Weisen haben dem Navi auf den letzten Metern nicht mehr vertraut. Für sie war klar: Ein König wird garantiert im Königspalast in Jerusalem geboren. Das heißt: Sie haben ihren Erwartungen mehr vertraut als dem Navi. Und Schwupps: Landen sie in Jerusalem. Da schaut der amtierende König Herodes verdutzt, als die Sterndeuter was von einem neuen König erzählen. Ich finde das eine tolle Anekdote.

Moderatorin: Warum? Was kann ich denn davon lernen?

Na, dass wir manchmal ein Ziel deshalb nicht erreichen, weil wir denken, wir wüssten genau, wie es aussehen soll. Die Weisen aus dem Morgenland hätten ja nie gedacht, dass ein König in einem Stall zur Welt kommt. Erst als sie wieder dem Stern als Navi vertrauen, heißt es: Sie haben Ihr Ziel erreicht. Die Geschichte zeigt: Das, was uns glücklich macht, sieht vielleicht ganz anders aus, als wir denken. Lasst uns dafür offen sein. Gefällt mir!

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