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Ein Denkmal für Eichenpflanzerinnen
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Ein Denkmal für Eichenpflanzerinnen

Claudia Rudolff
Ein Beitrag von Claudia Rudolff, Rundfunkpfarrerin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Kassel
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Wer sich noch an das 50-Pfennigstück erinnert, kennt die Rückseite mit der Frau. Eine kniende Frau, die einen Eichenbaum pflanzt.

Ein Denkmal für die Trümmerfrauen

Mit dieser Eichenpflanzerin wurde allen Frauen ein Denkmal gesetzt, die nach dem Zweiten Weltkrieg tatkräftig mitangepackt haben. Sie haben geholfen, die zerbombten Städte wiederaufzubauen und die Wälder aufzuforsten. Deutschland musste damals viele Kriegsschulden mit Holz bezahlen. Holz wurde aber auch für den Wiederaufbau von zerstörten Häusern, Städten und Dörfern benötigt. Auch zum Heizen und Kochen. So wurde illegal im Wald zusätzliches Holz geschlagen. Der Wald hatte unter dieser Belastung sehr gelitten. Die Eichenpflanzerinnen mussten damals gewaltige Flächen wieder aufforsten.

Viele der heutigen Wälder haben Frauen gepflanzt

Fast jedes Forstrevier hatte eine eigene kleine Baumschule. Hier zogen die Frauen die kleinen Bäumchen an und pflanzten sie später in den Wald. Sie befreiten den Boden von Unkraut und Gestrüpp und schützten die jungen Bäume vor Wildverbiss. Viele heutige Wälder stammen also aus Frauenhand. Ich bin ihnen dankbar. Wir brauchen ja den Wald zum Leben, brauchen den Sauerstoff, den er spendet.

Den Wald bewahren ist auch heute eine wichtige Aufgabe

Der Wald ist ein Teil der Schöpfung Gottes - uns anvertraut zu unserem Segen. Ihn bewahren und hegen ist auch heute eine wichtige Aufgabe. Die 50-Pfennigstücke sind Geschichte. Aber auf den Cent-Münzen ist auf der Rückseite in der Regel ein Eichenblatt drauf. Das erinnert auch daran: Den Wald erhalten und waldbewusst leben, das zahlt sich aus und erhält Leben.

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