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Brücken verbinden
Bild: Pexels/Pixabay

Brücken verbinden

Christoph Hartmann
Ein Beitrag von Christoph Hartmann, Lehrer und Referent für katholische Schulpastoral
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Als 16-Jähriger hatte ich das große Glück, einige Zeit in Los Angeles zu verbringen. Neben der Schule boten sich immer wieder Gelegenheiten, Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Einer der Ausflüge führte mich dann nach San Francisco.

Wenn ich an diese Stadt zurückdenke, gehen meine Gedanken automatisch einige Sehenswürdigkeiten durch. Da war die Gefängnisinsel Alcatraz, das Hard Rock Café und die Cable Cars. Eines hat sich mir jedoch besonders eingeprägt: Es ist die Golden Gate Bridge. Vielleicht liegt es daran, dass ich damals ein schönes Foto von der weltweit einzigartigen Brücke, die die Bucht von San Francisco überspannt, gemacht habe. Es war einfach beeindruckend und es ist sicherlich nicht verwunderlich, dass die Brücke das Wahrzeichen der Stadt ist.

Brücken haben die Eigenschaft zu verbinden. Im Fall von San Francisco kommt man von der einen Seite der Bay zur anderen. Andere Brücken führen über Flüsse. Wieder andere vom Festland auf eine Insel. Es geht darum, Orte miteinander zu verbinden, damit Menschen zusammenkommen können.

Der Papst als Brückenbauer

Dieser verbindende Gedanke gefällt mir sehr gut. Denn in meinem Glauben ist es ähnlich. Da geht es nämlich auch um Verbindungen. Einmal Verbindung aufzunehmen mit mir selbst, mit anderen und natürlich mit Gott.

Eine besondere Rolle spielt dabei in der katholischen Kirche der Papst. Denn einer seiner Titel lautet: Pontifex maximus. Größter Brückenbauer. Es ist ein Titel, der die Aufgaben des Papstamtes sehr gut zusammenfasst: Der Papst baut nicht nur die Brücke zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und den Menschen. Sein Dienst besteht auch darin, Brücken zwischen den Menschen zu schlagen. Und das gilt in der Kirche und darüber hinaus.

Ich finde den Gedanken gerade in unseren politischen Zeiten als einen ganz wichtigen Aspekt. Brücken zu schlagen, die zum Austausch und zum Zusammenkommen einladen.

Dass dies nicht immer ganz einfach ist, zeigt schon der Bau der Golden Gate Bridge. Es braucht einen langen Atem. Wenn man die Planungszeit, Überzeugungsarbeit und die finanziellen Aspekte mit einbezieht. Heute vor 91 Jahren war der Baubeginn der wohl bekanntesten Brücke der Welt.

Um im Bild zu bleiben, wünsche uns allen, dass wir immer wieder anfangen, neue Brücken zu bauen, die verbinden und zum wahren Leben führen.

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