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Freunde fürs Leben
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Freunde fürs Leben

Andrea Seeger
Ein Beitrag von Andrea Seeger, Evangelische Theologin
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Es ist nicht gut, wenn der Mensch alleine ist. Das steht in der Bibel, ganz am Anfang, bei Adam und Eva. Die sollen füreinander Gefährten sein, heißt es. Also: Sich gegenseitig halten, sich unterstützen, vor allem dann, wenn es einmal schwierig wird im Leben. Gerade dann braucht es Gefährten. Das können Partnerinnen und Partner sein, aber auch Freundinnen und Freunde. Das wussten schon die Menschen in alten Zeiten und daran hat sich nichts geändert.

Ein Freundeskreis schon seit Studienzeiten

Ein gutes Beispiel dafür ist mein Freundeskreis, der seit Jahrzehnten besteht, seit der Studienzeit. Wir haben viel zusammen durchgestanden – ein ersehntes Wunschkind, das zwei Tage vor Geburtstermin im Mutterleib stirbt, Scheidungen, Depressionen, liebeskranke Töchter und Söhne, den Tod der Eltern und anderer geliebter Menschen.

Regelmäßige Treffen

Wir treffen wir uns immer am ersten Wochenende im September zum Wanderwochenende. Zu runden Geburtstagen oder anderen besonderen Anlässen reisen wir zusätzlich an. Zwölf sind wir, wenn alle zusammenkommen - aus der ganzen Republik.

Gegenseitiger Respekt ist wichtig

Wir stehen nicht nur Schweres durch. Wir haben in erster Linie viel Spaß. Nicht nur, wenn wir den Alltag hinter uns lassen – wir fahren in wechselnder Besetzung auch zusammen in den Urlaub. Wir telefonieren, tauschen uns aus, nehmen Anteil. Wir vertrauen einander, erzählen uns vieles, auch wenn es nicht so positiv ist. Wir sind keineswegs immer einer Meinung. Das macht aber nichts - solange gegenseitig der Respekt da ist.

Freundschaft läßt sich nicht kaufen

Diese Art von Freundschaft lässt sich nicht kaufen, für kein Geld der Welt. Ich empfinde meinen Freundeskreis als Geschenk. Und das erscheint umso wertvoller, wenn man weiß, wie unterschiedlich die Menschen in unserer Gruppe sind. Aber vielleicht ist es ja gerade das, was uns verbindet: Die Tatsache, dass wir einander annehmen, so wie wir sind. Dass wir uns nicht verbiegen und aufhübschen müssen, dass wir uns ehrlich machen können.

Es ist gut, wenn der Mensch nicht alleine ist.

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