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Gemeinsam anpacken in der Krise
pixabay/LucyKaef

Gemeinsam anpacken in der Krise

Andrea Seeger
Ein Beitrag von Andrea Seeger, Evangelische Theologin
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Moderator/in: Land unter an der Lahn, der Fulda, der Kinzig, am Main und an vielen kleineren Flüssen in Hessen und anderen Bundesländern. Die Hilfsdienste haben viel zu stemmen, sind Tag und Nacht im Einsatz. Extreme Wetterlagen werden den Prognosen nach mehr werden, Entlastung täte den Helferinnen und Helfern gut. Andrea Seeger von der Evangelischen Kirche hat eine Idee.

Wenn es hart auf hart kommt, greifen die Grundreflexe menschlichen Zusammenhalts. Das zeigen die Bilder in dieser Woche: Nachbarn packen gemeinsam mit an, füllen Sandsäcke, errichten Deiche um ihre Grundstücke. Frauen und Männer der Feuerwehr, der Polizei, vom Technischem Hilfswerk, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft und vieler anderer sind rund um die Uhr im Einsatz. Andere Bundesländer liefern 1,5 Millionen Sandsäcke, Frankreich hilft mit einen zwei Kilometer langen mobilen Deich aus.

In Krisenzeiten steigt das Engagement

Im Hochwasser zeigt sich Solidarität. In Krisenzeiten sind mehr Menschen bereit, sich zu engagieren, sagt eine neuere Studie des Instituts für Zukunftsforschung. Das macht Mut. Und führt angesichts zunehmender Extremwetterlagen zu der Frage: Wäre es nicht an der Zeit, das auch außerhalb akuter Krisen besser zu fördern? Zum Beispiel mehr für den Freiwilligendienst zu trommeln. Und zwar für Jung und Alt.

Freiwilligendienste fördern Einsatz für Gesellschaft

Es gibt das Freiwillige Soziale Jahr für junge Menschen bis 27. Das FSJ ist übrigens eine evangelische Erfindung, entstanden vor genau 70 Jahren in einer Einrichtung der Diakonie bei Nürnberg.

Daneben gibt es den Bundesfreiwilligendienst ohne Altersbeschränkung. Frauen und Männer können sich hier punktuell engagieren - nach der Elternzeit, in der Lebensmitte, im Ruhestand.

Soziales Engagement geht in jedem Alter

Klaus zum Beispiel durfte nach einem Schlaganfall nichts mehr machen außer Fern zu sehen. Der ehemalige Erzieher, heute 65, wollte aber raus aus den Puschen, runter vom Sofa. Er hat dann als Bundesfreiwilliger in einer Werkstatt der Diakonie Menschen mit Beeinträchtigungen geholfen. Er sagt: „Das hat mir Lebensmut gegeben. Ich fühle mich gestärkt.“

Gemeinsam anpacken, sich engagieren, der Gesellschaft dienen – das hört sich vielleicht altmodisch an, ist aber höchst aktuell.    

 

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