Bergfest
Moderator/in: Abends um 20 Uhr auf der Terrasse sitzen, ein gutes Gespräch und es ist immer noch hell draußen: Herrlich! Aber laut Kalender werden unsere Tage jetzt schon wieder kürzer. Das Jahr feiert sozusagen Bergfest! Der Juni ist fast zu Ende und damit die erste Hälfte von 2023. Steffen Jahn von der Katholischen Kirche, du bist auch schon ein bisschen wehmütig? Stimmts?
Autor/in:Ja, und das bin ich wirklich. Ich habe die letzten Wochen sehr genossen. Ich mag es total, wenn ich morgens ohne Jacke Fahrrad fahren kann und abends lange draußen sitzen kann. Mit dem Rad noch mal schnell ne Runde drehen. Das ist echte Lebensqualität – einfach draußen sein und mit Leuten treffen. Das vermisse ich auch so im Winter. Da ist es oft dunkel und ich setze mich nicht einfach mal ne Stunde im Park auf ne Bank um zu quatschen. Ich habe kürzlich ein Kirchenlied entdeckt, dass diese Zeit wunderbar beschreibt.
Moderator/in: Ein Kirchenlied über den Sommer? Klingt interessant.
Autor/in: Ich kannte es gar nicht und ich war sehr angetan. Dieses Mittsommerlied ist von dem evangelischen Pfarrer Detlev Block und heißt: Das Jahr steht auf der Höhe. Das hat meine Stimmung so gut beschrieben. Detlev Block nimmt die Jahresmitte - den Sommeranfang - zum Anlass und beginnt mit den Worten:
Das Jahr steht auf der Höhe,
die große Waage ruht.
Nun schenk uns deine Nähe
und mach die Mitte gut.
Das Bild von der Waage, das beschreibt den Schwebezustand. Tag und Nacht sind ausgeglichen und ab dann werden die Tage wieder kürzer. Es beschreibt aber auch die Hoffnung auf einen guten Rest des Jahres und die Hoffnung auf die Hilfe Gottes.
Auf der Höhe des Jahres gibt es auch Grund zur Nachdenklichkeit. Auf Blüte und Reife folgen die Ernte und das Absterben. Das zeigt so toll den Lauf der Dinge und macht mir eines gewiss: Auch nach dem Herbst und dem Winter folgt ganz sicher wieder ein neuer Frühling und ein neuer Sommer!
