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Das Geheimnis der Reliquien
GettyImages/Rafael Wiedenmeier

Das Geheimnis der Reliquien

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in:  Heute startet in den Kinos ein starker Actionfilm – der an das Rollenspiel „Dungeons and Dragons“ angelehnt ist, nämlich: „Dungeons and Dragons: Ehre unter Dieben“.

In diesem Fantasy-Abenteuer spielt Chris Pine den charmanten Langfinger Edgin, der ein Ziel hat: Er möchte seine verstorbene Frau mit Hilfe einer sagenumwobenen Reliquie wieder zum Leben erwecken, mit dem „Tablet of Reawakening“.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Reliquien sind ja religiöse Gegenstände. Erklär uns doch noch mal kurz, worum es dabei geht.

Erst mal: Reliquien gibt es in vielen Religionen. Das sind entweder winzige Körperteile von Heiligen oder besondere Gegenstände, die für sie wichtig waren.

Zum Beispiel in der katholischen Kirche muss jemand, der heiliggesprochen wird, ein Wunder vollbracht haben. Und dazu gehört der Gedanke: Dann könnte doch auch das, was von ihm übriggeblieben ist, wundersame Kräfte haben.

Darum geht’s in „Dungeons and Dragons: Ehre unter Dieben“: um eine Reliquie, die angeblich übernatürliche Kräfte besitzt.

Nun steht ja die Evangelische Kirche solchen Reliquien eher kritisch gegenüber, oder?

Ja, weil Martin Luther überzeugt war: Wer göttliche Hilfe braucht, der sollte sich direkt an Gott wenden und nicht auf den Beistand eines Knochenstückchens oder eines besonderen Gegenstands hoffen.

Aber an dem neuen „Dungeons and Dragons“-Film sehen wir natürlich auch, dass hinter Reliquien eine uralte Sehnsucht steckt: Wir möchten so gerne, dass uns in scheinbar aussichtslosen Situationen göttliche Kräfte zur Verfügung stehen. Und diese zeitlose Sehnsucht nach dem Göttlichen, die teilen viele Menschen.            

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