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Zum Todestag von Martin Luther King
Bild: Pixabay

Zum Todestag von Martin Luther King

Dr. Ansgar Wucherpfennig
Ein Beitrag von Dr. Ansgar Wucherpfennig, Jesuitenpater, Professor für Neues Testament an der Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt
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Heute vor 55 Jahren ist Martin Luther King erschossen worden, am Morgen des 4. April 1968 in Memphis. Die irische Rockband U2 hat über den Pfarrer und Bürgerrechtler ein Lied geschrieben, das mich seit vielen Jahren begleitet. Da heißt es, übersetzt auf Deutsch: „Ein Mann kommt im Namen der Liebe, er kommt und geht. (…) Am frühen Morgen, 4. April: ein Schuss schrillt durch den Himmel von Memphis. / Endlich frei! Sie nahmen dir das Leben. / Deinen Stolz konnten sie dir nicht nehmen.“

Er war voller Hoffnung

Martin Luther King hat sein Leben verloren, aber seine Hoffnung hat weitergelebt. Noch am Tag vor seinem Sterben hat er davon gesprochen, dass er das gelobte Land gesehen hat. Er war voller Hoffnung. Die Schwarzen in den USA werden in dieses gelobte Land einziehen, auch wenn er es vielleicht nicht mehr erleben wird.

Durch diese Aktion wurde er bekannt

Eine Frau hatte den Impuls zu der Bürgerrechtsbewegung gegeben, für die Martin Luther King sein Leben gelassen hat. Im Dezember 1955 hat sich die 42-jährige schwarze Näherin Rosa Parks in Montgomery geweigert, ihren Sitzplatz im Bus an einen weißen Fahrgast abzugeben. Sie wurde kurzerhand verhaftet. Daraufhin hatte Martin Luther King, Gemeindepfarrer in Montgomery, einen Busboykott organisiert. Es war die erste Aktion, die ihn bekannt gemacht hat. 

Der Protest, der großen Mengen

Bald sind viele Tausende Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtler mit ihm in Freiheitsmärschen durch die USA gezogen. Massenhaft haben sie die Gesetze durchbrochen, die es Schwarzen verboten haben, Warteräume, Restaurants oder andere öffentliche Räume gemeinsam mit Weißen zu benutzen. Dem Protest der großen Mengen, so war die Hoffnung, konnte die Gewalt von Polizisten nicht standhalten. 13 Jahre danach, 1968, ist Martin Luther King als die Hoffnungsgestalt dieser Bewegung ermordet worden.

Mittlerweile eine internationale Bewegung

Martin Luther King hat für seine Vision von einer gerechteren Welt gelebt. Allerdings ist die Wirklichkeit auch heute noch weit davon entfernt, dass alle Menschen gleiche Rechte haben, und das nicht nur in den USA. Aus ganz unterschiedlichen Gründen erfahren Menschen Benachteiligungen und Unrecht: weil sie aus einer dominanten Perspektive anderer Herkunft, anderer Hautfarbe, anderer sexueller Orientierung oder auch nur anderer politischer Meinung sind. Seit einigen Jahren steht die Bewegung Black Lives Matter für den Protest gegen die Benachteiligung von Schwarzen. Mittlerweile ist daraus eine internationale Bewegung geworden. 

Im Namen der Liebe gekommen

Die Rockband U2 singt in ihrem Lied: „One Man come in the name of love. One Man come and go.“ Nicht nur Martin Luther King. Viele Menschen sind im Namen der Liebe gekommen und sind gegangen, aber sie haben ihre Hoffnung auf eine gerechtere Welt anderen Menschen weitergegeben. Wie gut, dass es solche Menschen der Liebe und der Hoffnung gibt.

 

 

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