Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Mein schönstes Weihnachtsgeschenk
Pixabay/karosieben

Mein schönstes Weihnachtsgeschenk

Claudia Rudolff
Ein Beitrag von Claudia Rudolff, Rundfunkpfarrerin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Kassel
Beitrag anhören:

Anmoderation: Manche schenken sich nichts zu Weihnachten. Doch die, die sich morgen bescheren, hoffen natürlich, dass sie richtigliegen, dass wirklich Freude aufkommt. Pfarrerin Claudia Rudolff aus Felsberg erzählt im hr1 Zuspruch von einem Geschenk, das sie als Jugendliche bekommen hat und das ihr bis heute viel bedeutet.

Ein Weihnachtsgeschenk aus der Jugend, das immer in Erinnerung bleibt

Noch einen Tag bis zur Bescherung! Auch als Erwachsene freue ich mich darauf. Jedes Jahr erinnere ich mich an ein Weihnachtsgeschenk, das ich als Jugendliche bekommen habe. 

Da hab‘ ich gerne Rockmusik gehört. Am besten ganz laut, bis die Eltern entnervt die Tür aufrissen und die Musik leiser drehten. Ich träumte davon, bei einer Band mitzumachen. So habe ich meinen Eltern ständig in den Ohren gelegen: Ich wünsch mir eine Gitarre.

Dann war es endlich so weit. An einer Ecke unter dem Weihnachtsbaum habe ich ein großes Paket gefunden. In schwarzem Samt eingehüllt lag in dem Kasten meine Gitarre. Meine Freude war grenzenlos. 

Ein Weihnachtsgeschenk fürs Leben

Bald bin ich in die Gitarrenstunde gegangen und habe fleißig gelernt. Die Gitarre war mein schönstes Weihnachtsgeschenk, weil ich ganz viel mit ihr machen konnte: Allein für mich spielen, eigene Melodien kreieren und auch mit anderen Musik machen - auch wenn ich nie in einer Band gespielt habe. 
Auch später waren die besten Weihnachtsgeschenke die, durch die ich mich weiterentwickeln konnte.

Menschsein an Weihnachten neu lernen

Solche Geschenke entsprechen für mich dem Kern von Weihnachten. Da schenkt Gott uns seinen Sohn. Aus diesem Weihnachtsgeschenk Gottes kann ich was machen: Mit diesem Kind lerne ich, Mensch zu sein. Gerade in diesem Jahr dringend nötig. Mit diesem Kind und seinem späteren Lebensweg hat Gott gezeigt, wie das geht, Mensch sein: Anderen freundlich begegnen, vielleicht sogar liebevoll. Sein Herz für die Not anderer öffnen. Friedlich sein. Respektvoll. Dabei zu helfen, deshalb ist Gott Mensch geworden. Diese Kunst "Mensch zu sein" will ich an Weihnachten neu lernen. Denn ausgelernt hat man nie.

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren